NEWS: Tourismus: Rekordzahlen dank internationaler Gäste

06.09.2013 - Doris Oberleiter / Barcelona für Deutsche 

Der Sommer geht allmählich zu Ende und es wird Zeit Bilanz zu ziehen. Dabei steht eines Fest: Spanien ist und bleibt eines der beliebtesten Urlaubsländer in Europa. Während die Spanier selber aufgrund der Wirtschaftskrise weniger reisen, erreichen die Zahlen der internationalen Touristen neue Rekorde. So kann die Tourismusbranche alles in allem doch auf einen erfolgreichen Sommer 2013 zurückblicken.

Ganze fünf Prozent mehr an internationalen Touristen sind im ersten Halbjahr nach Spanien gekommen. Diese Zahlen hat die Welt-Tourismus-Organisation vor kurzem veröffentlicht. Beliebt sind – wie könnte es anders sein – vor allem Strand und Meer. Deshalb konnten sich die Küstenregionen über Rekordzahlen freuen. 7,9 Millionen Touristen aus dem Ausland waren es allein im Juli. Neben Deutschen, die traditionell gerne nach Spanien reisen, sind es vor allem Briten, Franzosen und zunehmend auch Russen und Touristen aus den skandinavischen Ländern, die Strand, Sonne, Meer und gutes Essen an den spanischen Küsten genießen. Spanien ist gerade in Zeiten der Konflikte in Ägypten eine beliebte Alternative.

Doch es ist nicht alles Gold was glänzt. Hinter den Rekordzahlen verbergen sich auch Daten, die nicht ganz so positiv sind. So zum Beispiel der nationale Tourismus: Hier hat die Wirtschaftskrise ganz klar ihre Spuren hinterlassen. Spanier verreisen seltener, kürzer und suchen immer öfter günstigere Alternativen zur Unterkunft im Hotel.

Ein weiterer Punkt: Mehr Besucher, das heißt nicht automatisch mehr Arbeitsplätze. Ganz im Gegenteil, im zweiten Trimester des Jahres ist die Zahl der Angestellten im Tourismussektor um 1,8 Prozent gesunken. In einem Interview in der Tageszeitung El País weist Ricard Santomà, Leiter der Tourismus-Universität TSI Turismo Sant Ignasi in Barcelona darauf hin, dass die Unternehmer in den letzten Jahren gesehen haben, dass man mehr Gäste auch mit weniger Personal bedienen kann. „Die Produktivität hat sich stark gesteigert. Neue Kräfte werden erst dann wieder eingestellt, wenn es anders wirklich nicht mehr geht“, so der Experte.

Und auch bei den großen der Branche herrscht trotz Rekordzahlen keine Feierstimmung: Die Hotelkette NH hat Einsparungsmaßnahmen angekündigt und im ersten Trimester des Jahres starke Verluste eingefahren. Der Reiseanbieter Orizonia hat Konkurs angemeldet und Iberia schreibt ebenfalls keine schwarzen Zahlen.

So bleibt also abzuwarten, wie sich die Tourismusbranche in Spanien in Zukunft entwickelt. Eines beweisen die Rekordzahlen diesen Sommers auf jeden Fall: So lange die Gäste aus dem Ausland nicht ausbleiben, bleibt einer der wichtigsten Motoren der spanischen Wirtschaft auf jeden Fall am laufen.

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