NUTZWERT: Barcelonas Privatkliniken setzen auf Gesundheitstourismus

Barcelonas Kliniken haben den Gesundheitstourismus entdeckt und werben gezielt um ausländische Patienten. Jährlich reisen rund 3000 Menschen in die Mittelmeermetropole, um sich in den medizinischen Einrichtungen der Stadt behandeln zu lassen. Bis zum Jahr 2010 soll sich diese Zahl verdoppeln. Dabei setzen die im Verbund Barcelona Centro Médic (BCM) zusammengeschlossenen zwanzig privaten Krankenhäuser, Gesundheitszentren und Laboratorien auf ihr Renommee und die im EU-Vergleich günstigeren Preise. 

Die Kosten für chirurgische Eingriffe liegen laut Verbund rund 40 Prozent unter dem EU-Durchschnitt. Ein Beispiel: Während in Deutschland eine Laseroperation zur Behebung von Kurzsichtigkeit an beiden Augen mit 5 000 Euro zu Buche schlagen kann, kostet der Eingriff in Barcelona je nach Klinik zwischen 1 800 und 3 800 Euro. Zwar sind diese Preise immer noch doppelt so hoch wie in der Türkei oder Ungarn, dafür verfügen, so Präsident Fernando Echeverne, die Kliniken über ausgewiesene Expertise: „Historisch betrachtet war Barcelona immer ein Zentrum der Medizin. Die Stadt war Heimat und Wirkungsstätte herausragender Ärzte und stets auf dem neusten Stand der Technologie.“

Das Zentrum für Augenheilkunde Centro de Oftalmología Barraquer (siehe Foto) unter Leitung einer katalanischen Augenarztdynastie etwa war federführend bei der Erforschung von operativen Sehfehlerkorrekturen. José Ignacio Barraquer gilt als einer der Väter des Laserverfahrens LASIK, sein Bruder Joaquim erfand eine neue Methode zur Entfernung des grauen Stars. Von den 14 000 Patienten, die sich in der Klinik jährlich operieren lassen, reisen zehn Prozent aus dem Ausland an.     

Beim Centro Médico Teknon, einer Klinik für Allgemeinmedizin mit dem Schwerpunkt Reproduktionstechnologie, hat jeder zwanzigste Besucher einen ausländischen Pass. Viele der Patienten sind Italienerinnen, die in Barcelona mit Hilfe der in ihrem Heimatland nur in Ausnahmefällen erlaubten In-Vitro-Befruchtung schwanger werden möchten.   

Mit rund sechzig Prozent stammt das Gros der Gesundheitstouristen aus Ländern der Europäischen Union, ein Viertel kommt aus dem Namen Osten, der Rest aus Lateinamerika, den USA und Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Um Medizinreisen nach Barcelona attraktiver zu machen, verhandelt BCM derzeit mit internationalen Reiseveranstaltern und plant die Einrichtung von Wellness-Zentren. Der Verband ist überzeugt, dass sich die Investition bezahlt macht: Immerhin sollen die Gesundheitstouristen 2006 insgesamt 12,5 Millionen Euro in die Stadt gebracht haben.

Mehr Information:    
Barcelona Centro Médic
Av. Diagonal 612, 2º - 14
Tel: 93 414 06 43
Fax: 93 414 04 57
Web: www.bcm.es

Augenheilkunde:
Centro de Oftalmología Barraquer
Calle Muntaner, 314
Tel: 93 209 53 11
Fax: 93 200 24 69
Web: www.barraquer.com

Reproduktionsmedizin:
Centro Médico Teknon
Calle Vilana, 12
Tel.: 932 906 262
Fax: 932 112 690
Web: www.teknon.es

Plastische Chirurgie:
Clínica Planas
Pere II de Montcada, 16
Tel: 932 032 812
Fax: 932 057 018
Web: www.clinica-planas.com