Gedanken zum Wahlverhalten de Martin am 08.06.0912:46:28
Martin
Da ich gerne über das Thema Wahl mit Euch in Diskussion treten würde, kopiere ich hier meine Notiz von der Portalseite vom 6.6 bzw. 8.6.:
... Nun liegen die Unterschiede nicht nur im Wahlverhalten. Auch die Durchführung unterscheidet sich in Spanien, wie Ihr gestern wieder mitbekommen habt, erheblich. Ein Grundprinzip unserer Demokratie sind die freien und geheimen Wahlen; beides beeinflusst sich gegenseitig, denn die Wahl kann nur frei sein, wenn sie geheim, d.h. ohne Beobachtung dritter und den dadurch möglichen moralisch-psychologischen Einfluss eines Beobachters möglich ist und man beim Wahlvorgang nur sich selbst und seinem Gewissen verpflichtet ist. Nicht so hier: Es lagen Blöcke mit den 33 sich feilbietenden Parteilisten aus, von denen der Wähler sich einen nimmt (den der favorisierten Partei mit den Namen der antretenden Kandidaten) und ihn in einen zu verklebenden Umschlag steckt, den dann ein Wahlmann in die Urne steckt. Problem: Ganze Familien treten zum Wahltag gemeinsam an, ältere Ehepaare, bei denen ganz offen die Frau das Mandat des Mannes übernimmt, Gruppen von Freunden, die nachher noch einen Aperitiv trinken gehen. Und immer können die Begleitpersonen einsehen, was der andere wählt. Ist es eine freie Wahl, wenn Mutti und Vati, beides generationenübergreifende Faschisten, weil Opa ja damals..., rechts wählen, der gerade 18-jährige Sohn aber insgeheim mit den Grünen spekuliert und vor Papis Augen, der ja schliesslich zu Hause das Brot auf den Tisch stellt, sich nicht zur freien Wahl getraut? Hat er schon die Courage 33 Zettel zu nehmen und in der einen, einzigen geschlossenen Wahlkabine des ganzen Wahlbüros den seinen Favoriten in den Umschlag zu stecken? Diskussion eröffnet.
  • Comentarios de ralf am 12.06.0900:03:03
    ralf

    Gedanken zum Wahlverhalten


    Lieber Martin,
    ohne deine Empörung schmälern zu wollen-
    Some things are changing, some things never change!
    Das Spanische Demokratie-Verhältnis gehört dazu.
    Solange du hier wenn du Erfolg hast, automatisch ein "PePe" sein mußt und selbstverständlich auch ein gutes Mitglied der Katholischen Kirche wird ursächlich wenig ändern.
    Nimm einfach mal den Faktor 20 als gegeben.
    Das ist die Jahresanzahl die Spanien soziologisch hinter Deutschland liegt. Diese Erkenntnis macht das Leben hier leichter.
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