Bardenas Reales: Spaniens spektakuläre Wüstenlandschaft

07.02.2025 - Spanien auf Deutsch 

Die Bardenas Reales, eine der beeindruckendsten und zugleich bizarrsten Naturlandschaften Spaniens, erstrecken sich im Südosten der Region Navarra nahe der Stadt Tudela. Diese halbwüstenartige Region mit ihren tiefen Schluchten, markanten Tafelbergen und erodierten Lehmformationen erinnert an die Kulissen eines Westernfilms und gehört zu den spektakulärsten Naturschauplätzen Europas.

 

Eine Wüstenlandschaft mit Geschichte

Der Naturpark Bardenas Reales umfasst eine Fläche von etwa 42.000 Hektar und ist seit 1999 als UNESCO-Biosphärenreservat geschützt. Die außergewöhnliche Landschaft ist das Ergebnis von Millionen Jahren Erosion, die den weichen Sandstein, Ton und Kalkstein geformt hat. Obwohl die Region an eine Wüste erinnert, fällt hier vor allem im Winter und Frühling genügend Regen, um eine widerstandsfähige, wenn auch karge Vegetation zu ermöglichen.

Historisch gesehen war die Region über Jahrhunderte hinweg Weidegebiet für Schafherden, und noch heute wird die traditionelle Transhumanz (Wanderschäferei) hier praktiziert. Die Bardenas gehören dem Königlichen Viehtriebverband von Navarra, der bis heute über deren Nutzung bestimmt.

 

Sehenswürdigkeiten im Naturpark

Eines der bekanntesten Wahrzeichen der Bardenas Reales ist der Castildetierra, eine ikonische Felsformation, die wie ein Naturmonument aus der kargen Landschaft herausragt. Diese pyramidenartige Struktur ist ein beliebtes Fotomotiv und eines der am meisten besuchten Highlights des Parks.

Neben Castildetierra gibt es zahlreiche weitere spektakuläre Formationen wie die Ralla de la Negra, eine dramatische Klippe, oder die Barranco Grande, eine tiefe Schlucht, die von saisonalen Wasserläufen geformt wurde. Die Bardenas werden in drei Hauptbereiche unterteilt:

  • La Bardena Blanca: Das bekannteste Gebiet mit den eindrucksvollsten Felsformationen und karger Vegetation.
  • La Bardena Negra: Ein hügeliges, stärker bewachsenes Areal mit Pinien und Steineichen.
  • El Plano: Eine Hochebene, die landwirtschaftlich genutzt wird.

 

Aktivitäten in den Bardenas Reales

Der Naturpark kann zu Fuß, mit dem Mountainbike oder mit Geländewagen erkundet werden. Es gibt ein gut ausgebautes Wegenetz, doch das Fahren abseits der markierten Routen ist streng verboten, um die empfindliche Landschaft zu schützen.

Geführte Touren bieten eine großartige Möglichkeit, mehr über die geologische Entstehung, die Flora und Fauna sowie die kulturelle Bedeutung der Region zu erfahren. Auch Vogelbeobachter kommen hier auf ihre Kosten: Die Bardenas sind Lebensraum für zahlreiche Greifvogelarten wie Gänsegeier, Steinadler und Uhus.

 

Filmkulisse und Inspirationsquelle

Aufgrund ihrer surrealen Landschaft wurden die Bardenas Reales bereits mehrfach als Filmkulisse genutzt. Neben Werbespots und Musikvideos diente die Region als Drehort für Serien wie Game of Thrones, wo sie als Wüste von Dorne inszeniert wurde. Auch Hollywood-Produktionen wie The Counsellor oder spanische Filme wie Airbag nutzten die bizarren Formationen als Hintergrundkulisse.

 

Anreise und beste Reisezeit

Die Bardenas Reales sind am besten von Tudela aus erreichbar, einer charmanten Stadt mit guter Infrastruktur und zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten. Der Haupteingang zum Park befindet sich am Besucherzentrum Centro de Información de Bardenas Reales, von wo aus verschiedene Routen starten.

Die beste Reisezeit ist im Frühling oder Herbst, wenn die Temperaturen angenehm sind. Im Sommer kann es hier extrem heiß werden, was längere Wanderungen erschwert. Wichtig ist, ausreichend Wasser, Sonnenschutz und festes Schuhwerk mitzubringen, da es keine Versorgungsmöglichkeiten im Park gibt.

 

Fazit

Die Bardenas Reales sind ein Naturwunder von außergewöhnlicher Schönheit und ein Muss für alle, die Spaniens wilde und unberührte Landschaften lieben. Ob Wanderer, Fotografen oder Abenteurer – jeder Besucher wird hier mit einzigartigen Eindrücken belohnt, die man so in Europa kaum ein zweites Mal findet.

 

Web: Bardenas Reales 

 

Bildquelle: Wikimedia Commons

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