Deutsche Unternehmer in Spanien: Dr. Alexander Knobel, Zahnarzt - knobel.dental, Madrid

13.03.2025 - Interview von Spanien auf Deutsch 

1. Was macht Ihr Unternehmen?

Meine Zahnarztpraxis knobel.dental in Madrid bietet umfassende zahnmedizinische Behandlungen für die ganze Familie.

Mit viel Einfühlungsvermögen und modernster Technik sorgen wir für gesunde und schöne Zähne.

Von der Prophylaxe über ästhetische die Zahnmedizin bis hin zu Implantaten.

Dabei stehen die individuellen Bedürfnisse und das Wohlbefinden unserer Patienten stets im Mittelpunkt.

Neben meiner Tätigkeit als Zahnarzt bin ich auch als Speaker im Bereich digitale Zahnmedizin, Beta-Tester und Key Opinion Leader aktiv – so bleibt es immer spannend und innovativ!

 

 

2. Wie entstand Ihre Unternehmensidee?    

Meine Frau ist Spanierin und nachdem wir bereits 5 Jahre glücklich in Heidelberg gelebt hatten, wollte ich zumindest für eine kurze Zeit raus aus dem deutschen Alltag und etwas Neues erleben.

Madrid hat sich hierbei einfach angeboten.

Wir kamen allerdings 2009 direkt in die Bankenkrise und niemand wollte einen deutschen Zahnarzt einstellen. Ein denkbar schlechter Zeitpunkt um eine Neugründung anzugehen.

Ein „geht nicht, gibt es nicht“ und somit haben ich einfach meine eigene Zahnarztpraxis in Madrid gegründet. Mit der Unterstützung meiner spanischen Familie.

So wurden aus geplanten 2 bereits 16 Jahre.

 

3. Warum haben Sie sich in Madrid, Spanien niedergelassen? 

Ursprünglich wollte ich wie die meisten „Auswanderer“ an die Küste.

Aber meine Frau ist Madrileña und somit wurde ich mit dem Meer und Strand auf die Urlaube vertröstet.

 

4. Was war für Sie größte Herausforderung zu Beginn? 

Ganz klar die Sprache.

Ich hatte zuvor nie spanisch gelernt und zähle auch nicht gerade zu den Menschen, die Sprachen einfach so aufsaugen.

Gerade dies sollte man auf keinen Fall unterschätzen. Nur weil man ein paar Brocken spanisch spricht ist man noch lange nicht in der Lage ein Geschäft aufzubauen.

 

5. Sprechen Sie Spanisch?

Inzwischen ja, aber das war ein langer und herausfordernder Prozess und ich bin bei Weitem nicht so wortgewandt wie in meiner Muttersprache.

 

6. Wo entstehen die meisten geschäftlichen Kontakte?

Wir leben primär von Weiterempfehlungen.

Dadurch kamen über die Jahre auch immer mehr Spanier zu uns in die Praxis.

Auch über Google und unseren Online Auftritt finden Patienten zu uns.

Inzwischen ist die Praxis knobel.dental bei den deutschsprachigen Botschaften, dem Militär und den Expats recht bekannt.

 

7. Wie wirkt sich die verordnete Zweisprachigkeit auf Ihre Firma aus?

Wir behandeln primär dreisprachig.

Neben Deutsch, Spanisch und Englisch hin und wieder auch auf französisch und arabisch.

Das herumspringen in den unterschiedlichsten Sprachen verwirrt speziell am Ende eines langen Arbeitstages und strengt ganz schön an. Aber gerade auch das hebt uns neben einer patientenfokussierten Zahnmedizin ab.

 

8. Was raten Sie jemanden, der in Spanien eine Firma gründen will?

Nirgends auf der Welt ist es leicht ein Unternehmen zu gründen.

Dazu gehören immer viel Arbeit, Fleiß und der unabdingbare Wille und Glaube an den Erfolg. „Work-Life Balance“ ist da sehr schwierig.

Auch sollte man sich vor Gründung immer ausgiebigen orts- und sachkundigen Profis beraten lassen.

 

9. Welcher Unterschied zu Deutschland fällt Ihnen hier am meisten auf?        

Es wird zwar laut geflucht und geschimpft, speziell im Auto aber insgesamt sind Spanier deutlich optimistischer und lebensfroher.

Keiner erwartet etwas vom Staat und das Anspruchsdenken ist deutlich milder.

Das Ausland ist immer anders als das bisher Bekannte. Das ist weder schlechter noch besser, es ist anders.

 

10. Was mögen Sie besonders an den Spaniern?

Die Lebensfreude und die Offenheit Kindern gegenüber.

Auch die Gelassenheit und die Art Fest zu feiern.

 

11. Gibt es etwas, das Sie hier stört?

Deutsche, die sich hier wie Klischeespanier verhalten.

Verkehrsregeln missachten, und respektlos agieren.

Aber das wird dem Spanier nicht gerecht und ist meistens auch nur ein Klischee. ;-)

 

12. Nennen Sie uns einige deutsche Marotten, die Sie nicht ablegen können.       

Respekt vor dem Eigentum anderer Menschen und Zuverlässigkeit.

 

13. Können Sie ein Restaurant/ Bar empfehlen?

Mein aktueller Favorit ist das italienische Restaurant SETTEBELLO in Fuencarral.

Aber Restaurants und Bars sind hier nicht das Problem. Es gibt reichlich davon und die Waage wird es einem nicht Danken!

 

14. Haben Sie eine Hotelempfehlung? 

Das ist schwierig, da ich bisher kaum die Verlegenheit hatte in Madrid ins Hotel zu müssen.

Aber egal ob man auf der Suche nach einem Luxus Hotel ist oder etwas günstiger Reisen möchte. Madrid bietet für jeden etwas Passendes.

Eine tolle Stadt!

 

15. Was ist Ihr liebster Platz in Madrid?

Der „Retiro-Park“ ist auf jeden Fall einen Spaziergang wert.

Einfach mal die Seele in der sonst hektischen Großstadt baumeln lassen.

Auch am „Plaza Mayor“ kommt man nicht vorbei und sollte dabei den in der Nähe gelegenen „Mercado de San Miguel“ (Markthalle von 1916 mit einem besonderen Ambiente) nicht verpassen.

 

16. Was vermissen Sie am meisten aus Ihrer Heimat?

Familie, Freund und meine Muttersprache.

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