18.11.2019 - Spanien auf Deutsch
Die Schweiz steht an erster Stelle, während Singapur in der von HSBC veröffentlichten Jahresstudie auf Platz zwei zurückfällt.
Spanien ist das viertbeliebsteste Land, in dem Expatriates, die von ihren Unternehmen für eine Zeit ins Ausland entsandt werden, leben und arbeiten. Dies ist das Ergebnis der jährlichen HSBC-Expat-Studie. Das ist das beste Ergebnis, dass Spanien seit Beginn dieser Umfrage vor 12 Jahren erzielt hat; 2018 stand Spanien noch auf Platz 13. Die Schweiz und Singapur haben sich an der Spitze der Liste positioniert, während Bahrain und Schweden aus den Top 10 fallen.
Die Studie richtet sich an Personen über 18 Jahren, die außerhalb ihres Herkunftslandes leben und arbeiten. An der Online-Umfrage haben 18.059 Personen teilgenommen. Der Bericht wurde vom YouGov-Forschungsunternehmen in 163 Ländern durchgeführt. Resultat ist eine Liste, in der die Top 33 verglichen werden.
Die Indikatoren sind in drei Gruppen unterteilt: Lebensqualität, berufliche Möglichkeiten und Aussichten für Kinder. Die erste beinhaltet die Schnelligkeit der Anpassung, die politische Stabilität und das körperliche und geistige Wohlbefinden. Der zweite Schwerpunkt liegt auf wirtschaftlichen Aspekten wie dem Gehalt und den Möglichkeiten, sich beruflich weiterzuentwickeln. Im dritten Teil werden Indikatoren wie die Qualität des Bildungssystems und die Möglichkeiten für Kinder, Freunde zu finden, zusammengefasst.
Spanien zeichnet sich durch Lebensqualität und Sicherheit aus
Es gibt drei Aspekte, warum Spanien eines der bevorzugten Reiseziele ist: Sicherheit, Klima und Lebensqualität. In Bezug auf die Sicherheit geben 61% der Befragten an, sich in Spanien sicherer und besser geschützt zu fühlen als in ihren Herkunftsländern. Das in der Studie positiv bewertete Klima wird von 39% der Befragten als grundlegender Aspekt beim Umzug in das iberische Land angesehen, während 56% die Lebensqualität als Hauptgrund für den Transfer nannten. Der Bericht spiegelt auch wider, dass acht von zehn (83%) in Spanien ansässigen Ausländern der Ansicht sind, dass sich ihr allgemeines Wohlbefinden verbessert hat, was dazu geführt hat, dass 62% beschlossen haben, den Auslandsaufenthalt zu verlängern.
Die genannten Schwachstellen Spaniens beziehen sich auf berufliche und wirtschaftliche Aspekte. Die Befragten sind der Ansicht, dass Spanien nicht der beste Ort ist, um beruflich voranzukommen oder um ein gutes Gehalt zu bekommen, und nur ein Viertel betrachten Spanien als positiv, um die berufliche Laufbahn zu fördern. Die wirtschaftliche Situation ist besonders kritisch, wenn man berücksichtigt, dass das Durchschnittseinkommen der in Spanien befragten Arbeitnehmer 36.000 Euro pro Jahr beträgt; dies ist fast die Hälfte des Weltdurchschnitts (67.300 Euro) der Expatriates.
Die Schweiz und Singapur führen das Ranking an
Auch die Schweiz hat in diesem Jahr einen großen Sprung gemacht, indem sie nach dem 7. Platz im Vergleich zu 2018 den ersten Platz auf der Liste belegte. 82% der Befragten gaben an, dass sich ihre Lebensqualität seitdem erheblich verbessert hat, und 70% hoben die geringe Umweltverschmutzung hervor, da es dort viel sauberer sei, als im den Herkunftsländern. Angesichts der geringen Kriminalität gaben 67% der Expatriates an, dass sie sich dort sicherer fühlten.
Ausschlaggebend dafür war jedoch der Wirtschaftssektor. 71% der Befragten haben das hohe Einkommensniveau des Landes hervorgehoben, was zu einem Durchschnittsgehalt bei Expatriates von 98.900 Euro führte, ein Durchschnitt, der weit über dem globalen Durchschnitt liegt. Wirtschaftliche und politische Stabilität waren ebenfalls wichtige Faktoren. Nur 20% der Befragten waren besorgt über die Wirtschaftslage in der Schweiz – gegenüber der 49% globalen Befragten - und 86% sehen es entspannt aufgrund des politischen Status.
Singapur wird besonders von Expatriates mit Kindern geschätzt, da 62% der Befragten der Meinung sind, dass das Bildungssystem besser ist als das ihres eigenen Landes. Kanada steigt derweil mit bemerkenswert niedrigen Lebenshaltungskosten auf den dritten Platz auf.
Zu den Top 4- 10 gehören in dieser Reihenfolge: Neuseeland, Australien, Türkei, Deutschland, die Vereinigten Arabischen Emiraten und Vietnam.
Währenddessen rutschte Deutschland vom 3. Platz in 2018 auf den 8. Platz in 2019. Besonderer Kritikpunkt waren die Anpassungsschwierigkeiten der Expatriates; Punkt in denen Deutschland einen der letzten Plätze einnimmt. Positiv bewertet wurden dagegen die wirtschaftliche Stabilität und das Bildungssystem; da erlangte Deutschland den zweiten bzw. dritten Platz.
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