24.01.2012 - Meike von Lojewski / Barcelona für Deutsche
Für die, die schon längere Zeit in Spanien leben, ist es nichts Neues mehr, aber diejenigen, die noch nicht so lange hier sind, wundern sich vielleicht, wenn sie merken: Spanisch ist nicht gleich Spanisch. Dies merkt man bereits auf dem Weg von Deutschland Richtung Madrid, wenn sich der Baske mit “eskerik asko” bedankt und bei Barcelona zweisprachige Schilder den Weg ausweisen und so zum Beispiel der Ort “Lérida” auch auf katalanisch “Lleida” verzeichnet ist.
Neben der offiziellen Landessprache Kastilisch - in Deutschland allgemein als Spanisch bezeichnet - gibt es in Spanien drei weitere Amtssprachen: im nordwestlichen Galizien das “Gallego”, im nordöstlichen Katalonien das “Català” und im nördlichen Baskenland das “Euskera”.
Das Kastilische entwickelte sich aus dem Vulgärlatein zu einer frühromanischen Sprache. Während der Wiedereroberung des maurischen Spaniens breitete sich die Sprache weiter aus und wurde seit der nationalen Einigung durch die Katholischen Könige immer mehr zur allgemeinen Sprache des Landes. Auch heute erkennt man allerdings noch vielfach den maurischen Einfluss in Wörtern wie “Alcázar” und auch Orte oder Flüsse wie beispielsweise der “Guadalquivir” haben ihren Ursprung im Maurischen.
Aus der romanischen Sprache Galizisch hatte sich das Portugiesisch entwickelt, als das Land 1139 unabhängig wurde.
Die Bewohner des Baskenlandes versuchten in der Zeit, als die Regionalsprachen unterdrückt wurden, ihre Kultur zu retten und lernten heimlich Euskera. Heute spricht es allerdings nur ein sehr kleiner Teil der spanischen Bevölkerung. Da Baskisch sich nicht an romanische Sprachen anlehnt, ist es mit den vielen t, x und z relativ schwierig zu lernen.
Katalanisch widerum sprechen fast zwei Drittel der Bevölkerung und somit ist sie die verbreitetste der Regionalsprachen.
Das reinste Kastilisch wird nach Angaben der Sprachforscher in Salamanca und Valladolid gesprochen. Aber auch in Madrid werden Sie keine Probleme haben, die Einwohner zu verstehen. Schon mit wenigen spanischen Sprachkenntnissen wird Ihr Gegenüber sich bemühen, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Nur wer gar kein Spanisch kann, wird es schwer haben, denn nicht überall versteht man Englisch und Deutschkenntnisse haben die wenigsten Spanier.
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