WISSENSWERT Was hat es mit der Almudena eigentlich auf sich?

09.11.2011 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Alle Madrilenen freuen sich: Kommenden Mittwoch, am 9. November, ist Feiertag! Ausschlafen, nicht arbeiten müssen, eine kurze Woche! Die meisten wissen natürlich, dass sie den freien Tag der Almudena verdanken, der Schutzheiligen der Hauptstadt. Aber wie ist es dazu eigentlich gekommen und was genau hat es damit auf sich?

Um 854 gründete Emir Mohamed I am Fluss Manzanares eine befestigte maurische Siedlung: “Mayrit”, “Ort der vielen Wasser”. Diese sollte das maurische Herrschaftsgebiet, insbesondere das nahe gelegene Toledo, vor den christlichen Königreichen im Norden schützen. Er baute eine Burg, ein Alcázar mit dem Namen “Almudena”, die die maurische Siedlung sicherte. Christen und Juden liessen sich nach und nach ausserhalb der Stadtmauer nieder, “Mayrit” gewann an Bedeutung.

Als jedoch im 11. Jahrhundert die arabische Herrschaft einschliesslich Toledo in Teilreiche überging, setzten die christlichen Könige zur Rückeroberung, der “Reconquista”, an. Alfonso VI konnte schliesslich den maurischen Stützpunkt für die kastilische Krone zurückerobern. Nach der Schlacht von 1083, erzählt eine Legende, fand man unter den Trümmern der arabischen Festungsmauer eine geschnitzte Marienfigur, die den christlichen Rittern zum Sieg verholfen haben soll. Man nannte sie “Almudena” nach dem Namen der Festung und erhob die Mariengestalt zur Schutzheiligen der Stadt.

Nach ihr wurde auch die Kathedrale der heutigen Hauptstadt Spaniens benannt: Santa María la Real de La Almudena. Erste Pläne zur Errichtung dieser Kirche gab es bereits im 16. Jahrhundert. Am Ende begann der Bau jedoch fast 200 Jahre später im neugotischen Stil. Um sich stilistisch dem angrenzenden Königspalast anzupassen, wurde sie 1993 allerdings im klassischen Stil beendet. In diesem Jahr wurde sie von Papst Johannes Paul II geweiht. Mit ihren 73 Metern Höhe und 102 Metern Länge ist die Almudena die wichtigste Kirche in Madrid: Am 22. Mai 2004 heirateten hier Kronprinz Felipe und seine Frau Letizia und auch die Trauerfeierlichkeiten der Terroranschläge vom 11. März 2004 fanden hier statt.

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