TIPP: Sorolla im Prado

22.06.2009 - Clementine Kügler 

Sieben Jahre, zwischen 1913 und 1919, hat der spanische Maler Joaquín Sorolla an den „Visiones de España“ gearbeitet. Er reiste durch das Land und malte vor Ort auf riesigen Leinwänden, bei Wind und Wetter, was er als die Essenz der regionalen Kultur und Bräuche der spanischen Provinzen festhalten wollte.

14 Leinwände zeigen unter anderem die farbenfrohe Fiesta de la Cruz de Mayo in Sevilla, den üppigen Palmenhain in Elche, das Bolo-Spiel der Basken, den Thunfischfang in Ayamonte. Einer Filmleinwand gleich erzählt das „Fest des Brotes“ von der Kornkammer Kastilien. Die großen Fahnen, festlichen Trachten der Einwohner und verschiedenen Städteansichten im Hintergrund bilden ein 14 Meter langes Panorama.

Die Serie der „Visiones de España“ hatte der amerikanische Philanthrop Archer Milton Huntington bei Sorolla in Auftrag gegeben. Die von ihm gegründete Hispanic Society in New York diente der Kulturvermittlung und dem besseren Verständnis der spanischen Kultur. Seit 1926 waren die 14 Leinwände, neben vielen anderen Werken spanischer Künstler, in der Bibliothekshalle zu sehen. Erstmals werden sie jetzt nach einer gründlichen Restaurierung und einer Wanderausstellung durch mehrere Städte Spaniens im Prado gezeigt.

Die große Ausstellung zeigt insgesamt 102 Werke Sorollas, darunter sind viele Leihgaben aus Privatbesitz und internationalen Museen, einige auch aus dem Madrider Sorolla-Museum, das immer einen Besuch wert ist (siehe bei Wissenswertes Kunst). Wer sich für die naturalistisch-impressionistische Malerei der Jahrhundertwende interessiert, der sollte sich die Anthologie Sorollas nicht entgehen lassen.

Der ausführliche Katalog kostet 45 Euro. Bis 6. September 2009

http://museoprado.mcu.es/

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