TIPP: Ein Flohmarkt mit Flair - Der Rastro hat viele Gesichter

09.01.2012 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Sonntagvormittag in Madrid ist Flohmarktzeit! Der Rastro ist ein Markt rund um die Plaza Cascorro, ein Muss für jeden, der in Madrid wohnt und gehört bei vielen zum Sonntag wie der Kirchgang. Aber auch für Touristen ist der Rastro ein beliebter Ort, der in keinem Reiseführer fehlt, denn hier findet man einfach alles: von alten Gemälden über gefälschte T-Shirts bis hin zu Schrauben in allen Grössen.

Die Tradition des Rastro geht bereits auf das 15. Jahrhundert zurück, als Gerber auf diesem Markt einen aktiven Handel begannen. Natürlich hat er sich seitdem stark verändert, aber nach wie vor herrscht hier ein einzigartiges Ambiente mit etlichen Marktständen und einer riesigen, wühlenden Menschenmenge. An manchen Tagen
zwängen sich an die 80.000 Menschen an den rund 1.300 Ständen vorbei in der Hoffnung, ein Schnäppchen zu machen!
Denn obwohl die meisten nichts Bestimmtes suchen, geht doch fast niemand mit leeren Händen nach Hause. Jede Strasse besitzt auf dem Rastro ihre eigenen Schwerpunkte: An der Plaza de Campillo gibt es alte Bücher und Zeitschriften, an der Hauptmeile mehr Kleider und Schmuck, in den Seitenstrassen Bilder und antikes Mobiliar. Gehen Sie daher so früh wie möglich auf den Markt - er öffnet früh am Morgen und schliesst bereits zwischen 14 und 15 Uhr. Dann ist die Möglichkeit am grössten, etwas Besonderes zu finden. Feilschen ist dabei nicht nur erlaubt, sondern durchaus auch erwünscht!

Seien Sie aber vorsichtig mit Ihren Wertsachen - der Rastro ist ein Paradies für Taschendiebe. Sollten Sie bei dem vielfältigen Angebot des Rastro dennoch nicht fündig werden, sollten Sie sich wenigstens eine “Caña”, ein kleines Bier und ein paar Tapas wie fritierte Sardinen oder Pimientos de Padrón in einer der unzähligen Bars rund um den Markt gönnen. Die Lokale sind von 11 bis 13 Uhr so gut gefüllt, dass man kaum noch hinein kommt. Ab 14 Uhr wird es dagegen schon wieder leerer.

Und wie kommen Sie zu dem Getümmel? Das Auto lassen Sie am besten zu Hause stehen, da es kaum Parkmöglichkeiten gibt. Besser geht es mit der Metro. Steigen Sie bei der Metrostation La Latina (Linie 5) oder Tirso de Molina (Linie 1) aus. Die Stationen Toledo (Linie 5) und Embajadores (Linie 3) sind dagegen ungünstig, denn um zum Retiro zu kommen, müssen sie bergauf gehen. Und Ihre Füsse werden nach einem ausgiebigen Vormittag auf dem Retiro ohnehin schon genug belastet!

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