STUDIE: Konsum vor der Krise

28.05.2009 - Deloitte 

Die Samsung Electronics Co., Ltd. ist das weltweit größte Unternehmen im Segment Konsumgüter und löst damit den Bestplatzierten des Vorjahres, die Altria Group, ab. Als größter Europäer steht Nestlé auf dem dritten Platz, Nokia folgt auf Platz acht.

Die bedeutendsten Deutschen sind die Henkel KGaA und die adidas AG, ferner platzierten sich Maxingvest, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte sowie die Dr. August Oetker AG unter den Top 100. Unter die 50 am schnellsten wachsenden Unternehmen schafften es die Nordmilch AG sowie die Humana Milchunion. Insgesamt sind jedoch deutsche Unternehmen weniger profitabel als die europäische Konkurrenz. Dies sind einige Ergebnisse des Deloitte-Reports „Evolve, survive and thrive – Global powers of the consumer products industry 2009“, der die 250 weltweit größten Anbieter anhand der Geschäftszahlen 2007 auflistet.

„Angesichts der jüngsten wirtschaftlichen Entwicklung zeigt sich die aktuelle Lage natürlich wesentlich differenzierter, als sich dies im Report widerspiegelt. Unternehmen, die sich der Krise widersetzen wollen, müssen es noch besser als bislang verstehen, sich vom Wettbewerb abzusetzen. Mehr noch: Sie müssen die Wünsche des Konsumenten so früh wie möglich antizipieren und ihm einen echten Mehrwert bieten – denn darauf wird er künftig noch stärker achten“, erklärt Dr. Peter Thormann, Partner Consumer Business bei Deloitte.

Top Ten ohne deutsche Beteiligung

Der weltweit größte Konsumgüterproduzent ist Samsung, gefolgt von Hewlett-Packard, Nestlé, Procter & Gamble sowie Matushita. Die Plätze sechs bis zehn teilen sich die Vorjahresspitzenreiter Altria, Sony, Nokia, Toshiba und Dell. Das erste deutsche Unternehmen findet sich mit Henkel auf Platz 38, adidas folgt auf Platz 53. Maxingvest (ehem. Tchibo) und BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH belegen die Plätze 64 und 65, Dr. Oetker Platz 76. Beiersdorf ist mit Platz 101 bereits nicht mehr in den Top 100.

Milchanbieter – deutsche Unternehmen mit schnellstem Wachstum

Im Vergleich zum Vorjahr hat es Samsung vor allem wegen seiner Innovationskraft ganz nach vorne geschafft, während Vorjahresspitzenreiter Altria durch den Verkauf von Kraft zurückfiel. Dank der Gerber-Akquisition ist Nestlé nun der weltgrößte Lebensmittelanbieter. Procter & Gamble überholte Matushita – trotz ihrer Dominanz sind die Elektronikkonzerne auf dem Rückzug und verteidigen ihre starke Position nur durch eine „doppelte“ Kundenstruktur (Privat- und Geschäftskunden). Am stärksten wuchsen die Milchanbieter. Deutsche Vertreter belegten Platz 33 (Nordmilch) und Platz 39 (Humana Milchunion) der 50 am schnellsten wachsenden Unternehmen.

Umsatz und Profite im Schnitt gestiegen

Das Umsatzvolumen aller Top-250-Unternehmen lag bei drei Billionen US-Dollar gegenüber 2,6 Billionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Das durchschnittliche Wachstum betrug 7,2 Prozent und mehr als ein Drittel der Unternehmen wuchs zweistellig. Dabei waren die meisten profitabel, die Nettoumsatzrendite betrug im Schnitt 7,6 Prozent. Verluste gab es hingegen vor allem bei Elektronikanbietern. In Europa stiegen die Gesamtumsätze um knapp acht Prozent – mehr als doppelt so stark wie in den USA. Die profitabelsten Unternehmen kamen dabei aus Frankreich und Großbritannien, während deutsche Anbieter deutlich weniger Profit abwarfen.

„Auch wenn der Konsumindex in Deutschland derzeit erstaunlich positiv ist, hat die Wirtschaftskrise das Einkaufsverhalten natürlich stark beeinflusst. Im Rahmen des Reports war dies jedoch nur für die USA zu spüren“, resümiert Thormann.

Den vollständigen Report erhalten Sie unter:
http://www.deloitte.com/dtt/research/0,1015,cid253D261403,00.html

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