SERIE: Universitätskrankenhaus La Princesa

25.11.2008 - Clementine Kügler 

Das zentral in der Stadtmitte gelegene Hospital de la Princesa gehört zu den öffentlichen Hospitälern der Comunidad de Madrid. Es betreut mit seinen externen Zentren das Areal 2 (die Stadtviertel Coslada, Salamanca und Chamartín und den Ort Mejorada de Campo). Mit 518 Betten und 2 200 Beschäftigten ist es verhältnismäßig klein. Es bewältigt durchschnittlich 300 Notfälle pro Tag und hat pro Jahr 19 000 stationäre Patienten.

Zu den Spezialgebieten gehört die Ophthalmologie. Bis zu 14 Patienten können pro Tag ambulant gegen den grauen Star behandelt werden. Die ambulante, aber medizinisch kontrollierte Behandlung macht den Eingriff weniger traumatisch als eine Einweisung ins Krankenhaus.

Die Klinik hat zudem eine Spezialabteilung für Knochenmarkübertragungen, mit speziell für diese Patienten eingerichteten Zimmern. Bereits im Dezember 2000 hatte das Hospital die 100. Knochenmarktransplantation durchgeführt. 2007 war La Princesa das erste Krankenhaus Europas, das Stammzellen in ein Herz einpflanzte. Als herausragend gilt die Klinik auch bei Hüftoperationen und dem Einsatz von Prothesen.

Einen guten Ruf genießt „La Princesa“ in der Forschung und den daraus folgenden wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Bei der Dermatologie liegt die Klinik in den letzten 12 Jahren auf Platz 1, was die Veröffentlichung von Forschungsberichten in internationalen Fachpublikationen betrifft. Fast 70 Prozent dieser Berichte gehen auf klinische Fälle zurück. Die 2003 gegründete Stiftung biomedizinischer Forschung vergibt Preise, Stipendien und Forschungshilfen.

Der Name „La Princesa“ geht zurück auf die Königin Isabella II. Als sie am 12. Februar 1852 ihre Tochter - die Thronfolgerin geworden wäre, wenn nicht ihr Bruder Alphons XII. das Licht der Welt erblickt hätte - in der Basilika de Nuestra Señora de Atocha zur Messe brachte, versuchte ein verrückt gewordener Priester sie zu erstechen. Mutter und Kind blieben unverletzt und die Königin initiierte zum Dank die Gründung des Krankenhauses mit dem Namen „Princesa“, das zuerst sehr viel weiter westlich entstand. 1955 wurde dann der Neubau eingeweiht, der seit 2004 zum geschützten Madrider Architekturerbe gehört. Seit 1975 ist das Hospital Uni-Klinik.

Die 14 Stockwerke sind durch Fahrstühle zu erreichen, die oft so überlastet sind, dass lange Wartezeiten entstehen. Der Zugang ist frei, man muss sich nicht wie in La Paz registrieren lassen. 2004 drang ein über die Behandlung seiner Mutter erboster Mann mit einer Pistole ein und sorgte für Unruhe. Vermehrte Videokameras und ein direkter Kontakt zur Polizeiwache sollen weitere Vorfälle dieser Art verhindern.

Hospital Universitario de La Princesa
C/ Diego de León 62
28005 Madrid
Zentrale Tel.: 91 520 2200

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