SERIE: Uni-Klinik Gregorio Marañón

Das riesige und sehr komplette Hospital General Universitario Gregorio Marañon verdankt seinen Namen einem seiner illustren Ärzte, dem spanischen Mediziner und Philosophen Gregorio Marañón. Es hat seinen guten Ruf vor allem seinem hohen technologischen Standard und den Spezialisierungen auf Krebs, Kardiologie und auf Psychiatrie zu verdanken.

Einzugsgebiet ist der Südosten der Stadt und der Region mit 750 000 Personen. Dank seiner 8 500 Beschäftigten und 1 700 Betten ist das mitten in der Stadt gelegene Gregorio Marañón noch ein bisschen größer als das „12 de Octubre“. Mit dem nagelneuen Gebäude der Maternidad verfügt es über eine moderne Entbindungsklinik.

Pionier ist das Krankenhaus in der Jugendpsychiatrie. Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Problemen, so der Chef der Abteilung Celso Arango, wird in Spanien immer noch vernachlässigt, dabei sei eine Früherkennung für die Behandlung ganz besonders hilfreich. Zwar widerspricht er Schätzungen von 15 bis 20 Prozent gefährdeter Jugendlicher, doch fünf Prozent der jugendlichen Spanier zeigen in der Tat schwere mentale Erkrankungen, sind bipolar, schizophren oder depressiv. Magersucht und Bulemie treten inzwischen bereits bei Kindern ab elf Jahren auf. Auch Angstzustände (ansiedad) bei Kindern nehmen zu. Arango warnt die Eltern davor, die Kinder mit dem eigenen Stress anzustecken. Das Gregorio Marañón ist eine Referenz für Jugendpsychiatrie in ganz Spanien.

Ebenfalls Referenz ist die Abteilung Psychische Gesundheit für Gehörlose, die erste und einzige des Landes, in dem immerhin 830 000 Personen als taub oder teilweise hörgeschädigt gelten. 3 500 von ihnen wurden seit Gründung der Abteilung Ende 2001 im Gregorio Marañón behandelt. Die Abteilung bietet ambulante und stationäre Behandlung und Psychiater, Psychologen und Sozialarbeiter, welche die Gebärdensprache beherrschen. Eine der Schwierigkeiten der absolut Gehörlosen
(5 000 Menschen in der Comunidad de Madrid) sind die großen Kommunikationsschwierigkeiten, die im Falle medizinischer Eingriffe zu schweren Irrtümern führen können.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Bestrahlungstherapie durch Bauchspiegelung (Laparoskopie) bei Krebspatienten. Dieses Verfahren konzentriert, verkürzt und erleichtert die Behandlung von Tumoren und erweist sich als besonders schonend und erfolgreich bei Darmkrebs. Das Hospital ist wegen seiner großen Erfahrung in radiochirurgischen Therapien international anerkannt. Krebs ist die erste Todesursache bei Männern und zweite bei Frauen in der Comunidad de Madrid, 30 Prozent der Patienten kommen allerdings aus anderen Regionen ins Gregorio Marañón.

Das Universitätskrankenhaus widmet sich natürlich auch der Forschung und besonders der Lehre. Die Ausbildung junger Ärzte ist in Spanien dringend notwendig. Der Großteil der Mediziner steht kurz vor der Pensionierung, was alle Krankenhäuser und Gesundheitszentren in naher Zukunft vor große Probleme stellen wird. Neben Ärzten und Spezialisten werden Krankenpfleger und technisches Personal ausgebildet.

Hospital General Universitario Gregorio Marañon
C/ Doctor Esquerdo 46
28007 Madrid
Tel.: 91 586 8000