SEHENSWERT: Der “Templo de Debod”: das älteste Wahrzeichen Madrids

17.02.2014 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Hätten Sie es gewusst? Der “Templo de Debod”, ein kleiner altägyptischer Tempel, der wunderschön in den “Parque del Oeste” in Madrid eingebettet ist, ist mit Abstand das älteste Bauwerk der Stadt. Er entstand im 4. Jahrhundert vor Christus zu Ehren des Gottes Ammon und stand ursprünglich etwa 15 Kilometer von Assuan entfernt.

Der “Templo de Debod” war ein Geschenk des ehemaligen ägyptischen Präsidenten Nasser an den spanischen Staat. Er verschenkte ihn zum Dank für die Hilfe spanischer Archäologen bei der Rettung Abu Simbels am westlichen Nilufer während des Baus des Assuanstaudamms in den 60er Jahren. Stein für Stein wurde der Tempel zunächst im Nildelta abgebaut, 1970 per Schiff nach Valencia geschickt und dann weiter in die spanische Hauptstadt transportiert. An seinem jetzigen Standort kann er seit 1972 bewundert werden.

Auf der Anhöhe “Montaña del Príncipe Pío” im “Parque del Oeste” kommt die Steinanlage besonders gut zur Geltung. Vor dem Tempel stehen zwei der ursprünlgich vorhandenen drei Tore in weitem Abstand, die sich in einem Wasserbecken widerspiegeln. Das Innere des Haupttempels ist mit Reliefbildern dekoriert, die rituelle Handlungen zeigen, beispielsweise wie der König den Göttern ein Opfer darbietet. Zudem sind mehrere Säulen und der Altar, ein Geschenk Ptolemäus Evergetes, erhalten.

Heutzutage hat sich der “Templo de Debod” in eines der Symbole Madrids verwandelt. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick über die “Casa de Campo” und den Königspalast bis hin zu den weit entfernten Hochhäusern der Vorstädte. Zudem ist es ein magischer Ort, um Sonnenuntergänge zu geniessen. Man muss ihn unbedingt besuchen, wenn möglich auch sein Inneres, wo seine Herkunft, Gebrauch und Geschichte noch genauer erklärt werden. Der Tempel ist eines der wenigen Beispiele altägyptischer Architektur, die außerhalb von Ägypten besichtigt werden können, sowie die einzige Ausstellung dieser Art in Spanien. Der frühere Standort des “Templo de Debod” ist heute übrigens vom Nil überschwemmt.

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