NUTZWERT: Die Weinkellerei Vihucas

30.10.2011 - Doris Oberleiter / Madrid für Deutsche 

In vino veritas 
Die Ernte ist eingeholt, die ersten Flaschen des jungen Weines sind abgefüllt und landen schon bald in den Regalen der Geschäfte oder reifen noch einige Zeit im Lager heran. In Wein steckt nicht nur Wahrheit, sondern auch eine ganze Menge Arbeit. Vielen Wein-Genießern ist das jedoch nicht bewusst. Gerade kleine Kellereien stecken Herz und Seele in die Produktion von guten Weinen. Die gibt es auch im Weinland Spanien, dem Land mit der weltweit größten Rebanbaufläche. Die Kellerei Vihucas ist so ein Beispiel. Der kleine Familienbetrieb in Villacañas, im Herzen des heißen, trockenen Hochlandes La Mancha, widmet sich seit knapp drei Generationen der Produktion von qualitativ hochwertigen Weinen. 

Weniger ist mehr
Qualität und Quantität sind zwei verschiedene paar Schuhe. Diesem Credo hat sich auch Vihucas verschrieben: Die Produktionsmenge ist auf etwa 100.000 Flaschen beschränkt. Die Trauben der Sorten Tempranillo, Merlot, Graciano, Malvar und Charonnay wachsen auf einer Fläche von 26 Hektar, das entspricht etwa 36 Fußballfeldern. Im ersten Moment klingt das nach einer ganzen Menge, teilt man aber die rund 1,2 Millionen Hektar Weinanbaufläche in Spanien auf die etwa 5000 aktiven Bodegas auf, ergibt das einen Durchschnittswert von 240 Hektar pro Bodega. Davon ist Vihucas weit entfernt, dafür wird auf Qualität gesetzt. Genaue Untersuchungen des Anbaugebietes und die Auswahl passender Weinsorten sowie Innovationen bei der Kultivierung der Reben und in der Verarbeitung der reifen Trauben, haben dem kleinen Weingut schon zu Anerkennung in renommierten Weinführern und mehreren Preisen verholfen. Neben einem Rebschnitt im Frühling, der zwar die Menge der Trauben verringert, dafür aber die Qualität der restlichen verbessert, setzt Vihucas auf eine ganz spezielle Form der Ernte. 

Nächtliche Weinlese
Mondschein, Fackeln und Scheinwerfer, das sind die wichtigsten Hilfsmittel für die Vihucas-Weinlese, die zum Großteil per Hand durchgeführt wird. Die nächtliche Weinlese, die in diesem Jahr bereits zum 13. Mal stattgefunden hat, ist eine ganz besondere und nur sehr selten angewandte Art, um die gute Qualität der Trauben zu garantieren. Bei den ersten Sonnenstrahlen sind die Traktoren mit den frisch gepflückten Trauben schon in der Kellerei angekommen und die Ernte kann direkt weiterverarbeitet werden. So sind die Früchte ideal vor der sommerlichen Hitze in La Mancha geschützt. Wird nämlich bei Tag geerntet, kann es vorkommen, dass die Trauben längere Zeit in den großen Erntekisten in der prallen Sonne stehen und so erste Fermentationsprozesse in Gang gesetzt werden. Das schadet der Qualität der Trauben und macht sich auch im fertigen Wein bemerkbar. 

Wein und Kultur
Bemerkbar macht sich auch Vihucas, und zwar nicht nur mit hervorragenden Weinen, sondern auch mit einer Menge kulturellen Events. Weil Wein für die Besitzer María Ángeles und ihren Bruder Victoriano auch Kunst ist, verbinden sie den Genuss der edlen Tropfen gerne mit Jazz-Konzerten, Literaturveranstaltungen oder Vernissagen. Wer Vihucas selbst kennenlernen und einen ihrer guten Weine direkt probieren will, hat am Wochenende beim Salon de Chocolate, im C & C Moda Shopping in Madrid (http://salondelchocolate.com/VIII_salon/index.php )die Gelegenheit dazu. 

Mehr Informationen über Vihucas – auch auf Deutsch – gibt es hier: http://vihucas.com/

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