NEWS: Tm-ex: Der neue Fernsehsender im Internet ist auf Sendung

08.03.2013 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

“Tm-ex, la televisión de los madrileños” (“Tm-ex, das Fernsehen der Madrilenen”) - so wird man im Internet auf der Seite www.tmex.es begrüsst, dem neuen Kommunikationskanal, den vom Sender Telemadrid entlassene Angestellte im Januar gegründet haben. Derzeit sind es etwa 70. Da aber 829 von 1.169 Mitarbeitern des staatlichen Fernsehens gekündigt worden ist, rechnet man mit noch viel mehr Kollegen, die sich dieser Initiative anschliessen werden.

Tm-ex ist ein Fernsehsender, der über Internet gesehen werden kann. Im Team gibt es von Redakteuren über Bürokaufleute bis hin zu Produzenten und Kamaraleuten. “Wir nennen es Fernsehen, aber in Wirklichkeit ist es ein Portal mit Videos, das stets aktualisiert wird”, sagt Santi Rodríguez, ein Mitglied von Tm-ex, laut “El País”.

Das neue Medium ist ähnlich einem Verein gegründet worden, für den jedes Mitglied einen Monatsbeitrag von fünf Euro zahlen muss. Der Grossteil der Ausrüstung wie Kamaras oder Computer wird von diesen selbst gestellt. Der Inhalt der Seite ist vollkommen frei, das heisst, jeder kann ihn benutzen, solange er die Quelle angibt. Dabei sind verschiedene Ressorts entstanden, wie aktuelle Themen, Kultur oder Reportagen. Diese Aufteilung ist allerdings jederzeit veränderbar - je nach Interesse der Nutzer. Der Sender möchte besonders nah am Bürger sein. Deswegen gibt es auch den Bereich “¿De qué te quejas?” (“Worüber beklagst Du dich?”), in dem die Madrilenen ihre Sorgen mitteilen können.

Bis jetzt hat Tm-ex noch kein definitives Arbeitsgebäude gefunden. Die Gemeinde von Rivas stellt dem Sender derzeit ein paar Räumlichkeiten zur Verfügung, in denen die Mitglieder sich treffen und arbeiten. Diese sind aber bemüht, einen Ort zu finden, an dem sie sich langfristig niederlassen können. Was bereits gefunden ist, ist das Logo: Es ist das von “Salvemos Telemadrid”, der Plattform, die aus Protest gegen die Kürzungen des staatlichen Fernsehens geschaffen worden war. Ein Problem ist also schon gelöst. Bleibt zu hoffen, dass diese Menschen, die unbedingt arbeiten möchten, auch gegen die restlichen Schwierigkeiten des Sektors gewappet sind.

Kommentare (0) :

Artikel kommentieren
Artikel-Archiv