NEWS: Mieten in Madrid

17.03.2008 - Anke Borchert 

Es ist wichtig zu wissen, dass der Mietmarkt sich sehr schnell bewegt, da das Angebot leider immer noch sehr beschränkt ist. Nur ungefähr 15 Prozent aller Wohnungen sind Mietwohnungen, verglichen mit anderen Ländern der Europäischen Union ist dies ein sehr geringer Prozentsatz. In Deutschland sind es zirka 60 Prozent, in Frankreich zirka 40 Prozent, in Österreich und Schweden 40 Prozent. Die beiden entscheidenden Faktoren, die dies am meisten beeinflussen, sind die aktuelle Gesetzgebung, welche sehr den Mieter, aber nicht den Vermieter in Schutz nimmt, und ein Steuersystem, welches den Steuerzahler eher zum Inmobilienkauf animiert. Nachdem das Angebot also nicht groß ist, sollte man schnell zugreifen, wenn man eine schöne Wohnung ausfindig gemacht hat.

Möblierte Wohnungen sind im Schnitt 10 bis 15 Prozent teurer als unmöblierte, mit Haushaltsgeräten (Kühlschrank, Herd, Kochstelle, Waschmaschine) sind inzwischen die meisten Wohnungen ausgestattet. Man sollte sich die Wohnung genau auf Mängel ansehen sowie die Haushaltsgeräte genau besichtigen. Wichtig ist es auch, sich zu vergewissern, dass die Heizung gut funktioniert. In alten Wohnungen ist es auch sinnvoll, den Wasserdruck in der Dusche zu prüfen.

Man mietet nämlich, ‘’was man sieht’’. Alle Nebenabsprachen, wie zum Beispiel Streichen oder nötige Reparaturen seitens des Vermieters oder einen eventuellen Ersatz der Waschmaschine durch eine neue, sollte man schriftlich mit Terminangabe im Vertrag hinterlegen. Nachdem man ja die Waschmaschine oder die Heizung nicht benutzen kann vor dem Einzug, ist es auch sehr empfehlenswert, in einer separaten Klausel festzuhalten, dass der Mieter 30 Tage Zeit hat, eventuell auftretende Mängel dem Vermieter mitzuteilen.

Sehr gut ist es auch, im Vertrag zu hinterlegen, wer für welche Schäden aufkommt, da die Gesetzgebung dies leider nicht sehr klar definiert. Normalerweise muss der Mieter kleine Reparaturen wie Auswechseln der Glühbirnen, Verstopfungen, etc. übernehmen und der Vermieter sollte vor allen Dingen für die Reparaturen seiner Anlagen und Geräte aufkommen; Klimaanlage, Wartungsvertrag der Heizung, usw.
Aber zum Schluss ist der unterschriebene Vertrag bindend, also je besser diese Dinge von vornherein festgelegt sind, umso besser für beide Seiten. Der Mieter ist auf jeden Fall verplichtet, nach Vertragsende die Wohnung so zu übergeben wie er sie vorgefunden hat. Fotos zu machen ist eine praktische Sache.

Der Abschluss einer Hausratversicherung ist sehr empfehlenswert, der Vermieter sollte natürlich seine eigene Versicherung haben, ist aber gesetzlich nicht dazu verplichtet. Hinsichtlich der Ummeldung von Wasser, Gas und Licht, sollte man den Zählerstand mit den Vermieter zusammen ablesen zwecks Aufrechnung der noch fälligen Rechnungen. Praktisch ist es auch, das ‘’certificado de la revisión de gas‘’ zu erbitten. Wenigstens hat man dann schwarz auf weiß, dass die Gasinstallation amtlich geprüft ist. Darauf achten, dass der Besitzer oder Vormieter die Anschlüsse nicht abmeldet, sondern nur ummeldet. Denn bei Abmeldung fallen Kosten und Wartezeiten bei Neuanmeldung an. Hinsichtlich Telefon, Internet und Kabel TV ist es kein Problem, neue Verträge abzuschließen. Ein Telefonanschluss dauert in Madrid ungefähr 10 bis 15 Tage.

Ansonsten, immer einen schriftlichen Vertrag abschließen, bei möblierten Wohnungen mit Inventarliste. Bei möblierten Wohnungen muss man zwei Monatsmieten Kaution zahlen, bei unmöblierten einen Monat, welche man bei Vertragsende zurückerstattet bekommt, wenn alles in Ordnung ist. Man kann mit der Kaution nicht die letzten Monatsmieten ausgleichen. Viele Vermieter verlangen meist eine Bankgarantie über den Betrag von sechs Monatsmieten. Sonst sollte man darauf achten, dass man nach dem ersten Jahr (meist verpflichtend) mit 60 Tagen Kündigungsfrist die Wohnung verlassen kann .

Bei Vertragsunterschrift zahlt man den proportionalen Mietvertrag des laufenden Monats (Miete wird im Voraus am Monatsanfang bezahlt), die Kaution und wenn man eine Inmobilienagentur benutzt hat, meist auch eine Monatsmiete als Honorar.


Anke Borchert
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