NEWS: Madrid setzt auf Logistik

10.02.2008 - Stefanie Müller 

Spaniens Regierung setzt angesichts der beginnenden Immobilienkrise immer stärker auf die Logistik als neue Boombranche. Sie soll nach Wunsch der regierenden Sozialisten den schon bald erwarteten Ausfall an Jobs und Umsatz in der Baukonjunktur kompensieren. Die Unternehmensberatung DBK gibt ihr Recht. Sie rechnet bis zum kommenden Jahr mit einem Branchenwachstum von um die acht Prozent auf einen Gesamtumsatz von knapp vier Milliarden Euro.

Fast alle 17 autonomen Regionen haben sich in den kommenden Jahren zum Ziel gesetzt, ihre Häfen zu modernisieren, die Flughäfen auszubauen und die Zentralregierung hat einen ambitiösen Infrastrukturplan entwickelt, um das Straßen- und Schienenetz auszubauen. Das hat Bewegung in den Sektor gebracht. Über tausend Logistikdienstleister gibt es inzwischen in Spanien. Gemäß der DBK-Studie nehmen die ersten fünf Unternehmen des Sektors (siehe Grafik) 43 Prozent des Marktes ein. Führend ist mit Abstand DHL, danach kommt das heimische Unternehmen Transporte Azkar.

Nachdem die Regionalregierung von Aragón in Zaragoza bereits vor vier Jahren die 13 Millionen Quadratmeter große Plataforma Logística de Zaragoza (PLAZA) ins Leben rief, die inzwischen auch mit einem Flughafen und Güterbahnhof vernetzt wurde, zieht die konservative Madrider Regionalregierung nun mit Milliardeninvestitionen nach. Rund vier Milliarden Euro sollen zusammen mit Privatunternehmen in den kommenden Jahren in den Bau von neun Logistikplattformen fließen. Die Gesamtfläche soll rund 3500 Hektar betragen. Die größte soll mit 1500 Hektar ähnlich wie PLAZA in Zaragoza dem intermodularen Verkehr dienen. 

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