NEWS: Luft in Madrid wird immer schlechter

In der Region Madrid sind 22 Messstationen installiert, um Daten über Ozon, Feinstaub und CO2-Ausstoß zu erhalten. Zwölf dieser Stationen haben bereits Anfang Juni erhöhte Ozonwerte angezeigt. Dabei ist der Juni für Madrider Verhältnisse in diesem Jahr ausgesprochen milde. Die Werte liegen jetzt schon an der Grenze bei 120 Mikrogramm je Kubikmeter Luft als Acht-Stunden-Mittelwert. Mit weiterer Erhöhung und Überschreitung der als gesundheitsschädigend geltenden 180 Mikrogramm ist für die Sommermonate bei steigenden Temperaturen zu rechnen.

Schon bei der Bewerbung Madrids um die Olympischen Spiele 2012 hat die Umweltschutz-Organisation "Ecologistas en Acción" darauf hingewiesen, dass die Madrider Luftverschmutzung die von Paris und London übertrifft. Das hat die Aleph-Studie in 26 europäischen Städten ergeben. Die Europäischen Richtlinien zum Feinstaub (PM10) schreiben vor, dass der Grenzwert von 50 mg/m3 nicht öfter als 35 Tage im Jahr überschritten werden sollte. Madrid kommt auf fast 80 Tage im Jahr.

London und Paris, die beide bessere Werte aufweisen, haben den Privatverkehr in den Stadtzentren beschränkt. In Madrid wird dagegen die M-30 ausgebaut und gigantische Bauprojekte wirbeln jede Menge Staub auf.

Die Ärzte empfehlen Kranken, Kindern und Senioren, keine körperlichen Anstrengungen im Freien zu unternehmen - zumindest nicht in den Zeiten höchster Ozonwerte zwischen 14 und 18 Uhr. Auch beim Schulsport oder Sportveranstaltungen an den Wochenenden sollte Rücksicht darauf genommen werden. Eine Zunahme von Atemproblemen, von Asthma und Bronchitis bei Kindern steht in direktem Zusammenhang mit der Luftverschmutzung in Madrid.

Informieren kann man sich über den Stand der Luft in den Tageszeitungen. ABC gibt auf der Wetterseite Informationen speziell für Madrid mit Werten für Pollenbelastung und Feinstaub. El Mundo hat bei M2 einen eigenen Madrid-Wetterbericht und symbolisiert die Grade der Luftverschutzung nach Stadtvierteln.

www.ecologistasenacción.org