HINTERGRUND: Was will die Generation Y?

09.10.2007 - Stefanie Claudia Müller - Personal 

Eine Studie der Madrider Business Schule Instituto de Empresa kommt zu dem Schluss, dass die europäischen Personalabteilungen sich komplett umstellen müssen, um junge Arbeitnehmer zukünftig zufrieden zu stellen und ihr Potenzial
effizient auszuschöpfen.

Das erste Mal in der Geschichte arbeiten heute in einen Unternehmen Menschen mit einem Altersunterschied von mehr als 40 Jahren.
Dieser wird sich in den kommenden Jahren wegen der Tendenz zum Hinauszögern des Rentenalters in vielen europäischen Ländern weiter vergrößern. Hinzukommt eine grundsätzliche Überalterung der
Gesellschaft. Für die Personalabteilungen bedeutet diese Entwicklung, dass sie ihre Politik drastisch umstellen müssen und einen Ausgleich zwischen den Generationen und ihren verschiedenen Ansprüchen im Unternehmen schaffen müssen.

Die Madrider Business Schule Instituto de Empresa teilt nach der Befragung von mehr als 25 000 Arbeitnehmern aus den Ländern der EU-15 die Belegschaft eines Unternehmens in vier Typen ein:

1. die Traditionsgeneration, Arbeitnehmer älter als 58 Jahre
2. die Generation Baby-Boom Arbeitnehmer zwischen 44 und 58 Jahren
3. Generation X, Arbeitnehmer zwischen 25 und 43 Jahre
4. die Generation Y, Arbeitnehmer zwischen 15 und 24 Jahren

Ansprüche an die Arbeit

Besondere Aufmerksamkeit widmen die Autorinnen der Studie, Cristina Simón und Gayle Allard, der Generation Y, die wegen der Globalisierung völlig andere Ansprüche an eine Arbeit habe als alle vorangegangen. Sie ist mehrsprachig, verfügt über ein
enormes Mobilitätspotenzial und besitzt gemäß der Befragung ein sehr großes technologisches Wissen.

"Die alten Formeln der Personalabteilungen, um diese jungen Leute auszubilden, funktionieren einfach nicht mehr", glaubt Simón. Die Generation Y zeichne sich gemäß der Ergebnisse durch einen
außerordentlich großen Freiheitsdrang und Individualismus aus, bisherige Organisations-Schemata würden nicht greifen. Die Jugendlichen von heute sind gemäß der Befragung Personen treu, entwickeln aber nur schwer ein Verantwortungsbewusstsein
gegenüber Organisationen.

Statt sich großen Bewegungen anzuschließen, suchen sie individuell zugeschnittene Gruppen. Für politische Parteien zeigen sie wenig Interesse. Von ihrem Arbeitsplatz erwarten sie große Eigenverantwortung und Flexibilität, informelle Kleidung und möglichst wenig Zwänge. "In den USA haben sich viele Unternehmen besser auf diese neuen Gegebenheiten eingestellt als in Europa", glaubt Gayle Allard.

Das liegt auch daran, dass dort das Internet noch wesentlich mehr verbreitet ist als in Europa und diese gerade von der Generation Y gepflegte Art der Kommunikation insgesamt zu anderen Verhaltensregeln in den amerikanischen Unternehmen geführt habe. Diese Entwicklung stehe in Europa vielfach noch bevor, wo Jugendliche auch normalerweise später ins Arbeitsleben eintreten als in den USA.

Suche nach Stabilität

Besonders wichtig ist für die Autorinnen der Studie, dass die europäische Generation Y vor allem eins
will: einen stabilen Job.

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