HINTERGRUND: Ob Pinto oder Getafe - Die Region Madrid ist das Zentrum der Iberischen Halbinsel

22.10.2007 - Clementine Kügler 

Pinto heißt eigentlich Punto und markiert den Mittelpunkt der Iberischen Halbinsel. So geht die Stadtgeschichte des 37 000 Einwohner zählenden Ortes im Süden der Region Madrid, 20 Kilometer entfernt von der Hauptstadt. Von hier aus haben die Römer einst die Halbinsel vermessen, ein Obelisk im Park El Ejido bezeichnet den genauen Punkt, unter dem Vermessungsmaterial begraben liegen soll, das jedoch nie gefunden wurde. Seit einem Monat hat die Stadt ein neues Wappen, das diesem zentralen Umstand endlich Rechnung trägt. Frühere Wappen folgten der französischen Heraldik, nicht der spanischen. Das jetzt offiziell anerkannte zeigt einen Globus mit einem roten Punkt im Mittelpunkt der Iberischen Halbinsel (Foto). So deutlich war Pintos Anspruch zuvor nicht sichtbar. Seit Urzeiten beansprucht aber noch ein zweiter Ort die Ehre, Mittelpunkt der Halbinsel zu sein: der Hügel Cerro de los Angeles in Getafe. Getafe liegt 14 Kilometer südlich von Madrid und hat 160 000 Einwohnern. Dort weihte König Alfons XIII. 1919 die riesige Statue vom Sagrado Corazón de Jesús ein, die im Bürgerkrieg zerstört wurde und anschließend neu und größer errichtet wurde. Heutige Vermessungen legen den Mittelpunkt aber nicht auf die Spitze des Hügels, sondern an seine Ausläufer. Aber ganz einig sind sich die Fachleute vom Nationalen Geografischen Institut nicht. Die wissenschaftlich nicht durchgehend festgelegte Grenze zu Frankreich und die Gezeiten machen eine mathematisch exakte Bemessung, um den tatsächlichen Mittelpunkt festzustellen, auch heute noch schwierig. Eins ist aber klar: Der berühmte Kilómetro Cero (Nullkilometer) auf der Puerta del Sol in Madrid ist das geografische Zentrum Spaniens - nicht der Iberischen Halbinsel. Beim heutigen Sitz der Regionalregierung, der historischen Post Real Casa de Correos, steht das Monument, von dem aus die Straßen vermessen wurden.

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