HINTERGRUND: Margarita Salas stiftet dem Cervantes-Institut Kulturerbe

24.03.2008 - Clementine Kügler 

Die spanische Molekularbiologin Margarita Salas hat die Aufzeichnungen ihrer New Yorker Jahre über genetische Forschung dem Madrider Cervantes-Institut überreicht. Salas betrieb an der Seite des spanischen Nobelpreisträgers für Medizin, Severo Ochoa, 1964 bis 1967 in New York genetische Forschungen und bestimmte mit ihren Untersuchungen die Entschlüsselung des genetischen Codes. Die Aufzeichnungen halten Experimente, Forschungsverläufe, Ergebnisse und Schlussfolgerungen fest.

Das Madrider Cervantes-Institut ist im imposanten Gebäude der ehemaligen Banco Español del Río de la Plata, später Santander Hispano, untergebracht und besitzt einen spektakulären Tresorraum, der dem kulturellen Auftrag des Instituts entsprechend als „Caja de las Letras“, als Tresors der Geisteswissenschaften“, genutzt wird. Persönlichkeiten der spanischen Kultur hinterlegen in den 1 800 Schließfächern auf Jahrzehnte unzugänglich Werke und Schriften, mit denen das literarische und wissenschaftliche Erbe der spanischen Sprache gesichert werden soll. Vor Margarita Salas haben unter anderem der hundertjährige Dichter Francisco Ayala und der Maler Antoni Tàpies ihr Erbe übergeben, allerdings ohne den Inhalt zu verraten.

Salas Notizhefte liegen bis zum 27. Januar 2018 verschlossen im Fach 1 568 des Tresorraums. 1938 in Canero, in Asturien geboren, gehört Margarita Salas zu den wenigen Wissenschaftlerinnen, die sich früh durchsetzen konnten und internationalen Ruf genießen. Als erste Frau wurde sie 2007 in die nordamerikanische National Academy of Sciences aufgenommen. Sie ist Mitglied der der Königlichen Wissenschaftsakademie und der Real Academia de la Lengua Española.

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