HINTERGRUND: El 2 de Mayo - Was steckt eigentlich dahinter?

03.05.2012 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Kommenden Mittwoch wird das Fest zum 2. Mai gefeiert (Las Fiestas del Dos de Mayo). Die Veranstaltungen sind der Volkserhebung der Madrider Bürger gegen die französischen Besetzer am 2. Mai 1808 gewidmet. Sie beginnen bereits eine Woche vor dem historischen Datum und münden mit einem Fest am Abend des 2. Mai auf der “Plaza del Dos de Mayo” in Malasaña. Traditionelle Tänze vermischen sich dort mit Lederjacken und lauten Gitarren.

Die Geschehnisse des 2. Mai 1808 ereigneten sich im Kontext des spanischen Unabhängigkeitskriegs - auch napoleonischer Krieg genannt. Zu diesem Krieg auf der Iberischen Halbinsel kam es durch zwei Fehlentscheidungen der spanischen Herrscher: Zum einen gewährte der amtierende spanische König Karl IV Napoleon Bonaparte in einem Geheimvertrag den Durchzug französischer Truppen im Krieg gegen Portugal. Zum anderen gab es in demselben Jahr Unstimmigkeiten in der spanischen Herrscherfamilie. Ferdinand VII, der Sohn von Karl IV, wurde bei einem Treffen mit Napoleon gezwungen, die Krone, die er ohnehin nur kurz innehatte, zurückzugeben und der Bruder Napoleons, Joseph Bonaparte, wurde daraufhin neuer spanischer König.

Genau diese Machtübernahme führte am 2. Mai 1808 zum Ausbruch des Volksaufstandes in Madrid. In den Stadtvierteln bildeten sich Bürgereinheiten mit Anführern aus der Mitte des Volkes. Doch alle Anstrengungen waren vergebens, die französische Übermacht war einfach zu stark. Ein langer blutiger Tag verging, an dem hunderte von Madridern ihr Leben lassen mussten. Madrid wurde unter französische Militärherrschaft gebracht und die französischen Truppen, die Napoleon dauerhaft in Spanien einsetzte, versetzte alle Landesteile in einen Kriegszustand, der bis 1814 andauerte.

Im Grunde kämpfte in dieser Zeit nicht der spanische Staat gegen die Franzosen; es war vielmehr der Aufstand breiter Volksmassen in Madrid gegen eine Besatzung, die von einem Grossteil der spanischen Verwaltung geduldet wurde, obwohl sie sich nicht an die im Vertrag gesetzten Einschränkungen gehalten hatte (das zugelassene Truppenkontingent war überschritten und Orte eingenommen worden, die nicht auf dem Weg nach Portugal lagen). Grund genug, um den wagemutigen Opfern dieses Aufstandes in zahlreichen Feierlichkeiten zu gedenken.

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