Eine Bank für deutsche Expats

07.01.2016 - Karl H. Lincke 

Für deutsche Expats ist es nicht einfach ein Konto bei einer deutschen Bank zu eröffnen, insbesondere wenn man sich einmal bei seinem Einwohnermeldeamt abgemeldet hat.

 

Die Identifizierung der eigenen Person vom Ausland aus ist oft mit erheblichen Aufwand verbunden und ohne eine Reise nach Deutschland nicht möglich. Dank der neuen Technologien ist jedoch eine erhebliche Vereinfachung der Identifizierung von Personen realisierbar ohne, dass diese physisch präsent sein müssen.
Neuartige Bankkonzepte machen sich dies zu Nutze. NUMBER26 z.B. bezeichnet sich selbst als Europas mordernstes Girokonto und macht tatsächlich einiges anders, als die herkömmlichen Banken.

 

Für die Kontoeröffnung benötigt man in der Regel lediglich 8 Minuten. Die Verifizierung erfolgt per Videotelefonat und spart einem die Anreise zu einer Post oder Bankfiliale in Deutschland.

 

Neben einem gebührenfreien Girokonto erhält man eine MasterCard mit der weltweit ohne Auslandseinsatzgebühr bezahlt und sogar ohne kostenlos weltweit Bargeld abgehoben werden kann.

 

Vor allem vereinfacht die App das Banking deutlich. Per Push Notification wird man bei jeder Transaktion informiert. Die Buchungen werden dabei automatisch in Kategorien einsortiert. So behält man nicht nur den Überblick, sondern kann oft überraschende Kenntnisse über sein eigenes Konsumverhalten erhalten.

 

Nachteilig ist, dass die MasterCard eine Kreditkarte und keine EC-Karte ist. In Deutschland hinkt die Akzeptanz von Kreditkarten immer noch weit hinter der von EC-Karten her. Man erhält auch nicht, wie bei einer klassischen Kreditkarte, einmal im Monat einen Auszug.

 

Das Girokonto läuft grundsätzlich auf Guthabenbasis. Es muss also Geld auf das Konto überwiesen werden bevor es genutzt werden kann; es besteht jedoch ab dem 1. Dezember die Möglichkeit, dass Konto im Rahmen eines Dispokredites zu überziehen.

 

Die Vorteile für im Ausland lebende Deutsche dürften klar überwiegen. Ich habe das Konto zunächst aus professioneller Neugier eröffnet, um das Verifizierungsverfahren selbst zu erleben. Inzwischen bin ich dankbarer Nutzer der MasterCard in Nicht-Euro-Ländern und spare dabei an Auslandseinsatzgebühren (je nach Kreditkarte 1,7 – 3 %).

 

Artikel: Karl H. Linck (www.businessinspanien.com)

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