Muell Quo Vadis

20.09.2011 - Carsten Nitschke 

In meiner Urbanización gehöre ich leider zu den wenigen die das Thema Mülltrennen ernstnehmen. Als kleiner Hintergrund, ich wohne in Majadahonda. Zumindest in meinem Teil von Majadahonda gibt es keine Müllabfuhr mehr in Containern, dafür haben wir "Müllschlucker" http://www.majadahonda.org/areas-y-servicios/medio-ambiente-jardines-y-limpieza/area-de-limpieza/recogida-neumatica-de-residuos/

Das System ist zumindest für mich als Benutzer sehr einfach und angenehm, auch wenn ich immer noch neugierig bin, wo der Müll denn nun eigentlich landet und was damit passiert. In meiner Urbanización sind die Müllschlucker von 8-15 Uhr für Verpackungen und von 15-8 Uhr für Restmüll geschaltet. Dazu gibt es dann noch Container für Glas und Papier. Nicht ganz schlecht würde man meinen.
Ich vermisse noch das man auch "Biodegradable" getrennt sammeln würde, aber ich bin zumindest noch guter Hoffnung. Allerdings kann ich mich auch immer wieder mit meinen Nachbarn über das Thema Recycling unterhalten. Mich erschüttert immer wieder das nicht nur geringe Bewusstsein, sondern auch die Ignoranz und vor allem Faulheit. Standardfrasen wie "esto no sirve para nada", "luego lo mezclan todo".... sind genauso beliebt wie "que rollo".
Also gehöre ich zu den wenigen zuminest in meiner Urbanización die wirklich trennen und das auch mit Sorgfalt. Ich kann mich erinnern das es in Deutschland seinerzeit, auch wenn es überheblich klingt, vor 20 Jahren auch kein leichter Start war, aber heute würde man wohl kaum in Deutschland daran denken seinen Müll nicht zu trennen.

Ich frage mich an der Stelle ob es wirklich nur über das Geld geht oder vielleicht die Menschen im allgemeinem auch dazu in der Lage sind Zustände zu assimilieren, ohne dass es einen finanziellen Anreiz gibt. Müll trennen hat neben seinen ökologischen Vorteilen auch noch einen ganz anderen. In einer Welt in der Rohstoffe immer knapper werden und die Möglichkeiten diese Rohstoffe zu recyclen immer besser werden, macht es schlicht und ergreifend Sinn. Ein Beispiel dafür könnte das Thema Kupfer sein.

In meinen vielfachen Diskussionen am Müllschlucker versuche ich meinen Nachbarn immernoch verzweifelt zu sagen, ok wenn Du nicht recyceln willst, aber mach wenigsten nicht meine Arbeit kaputt. Als ich nun auch noch angefangen habe meine Nespresso Kapsel zu recyceln wurde ich als Spinner dargestellt. Seltsam Aluminium ist nicht gerade billig und vor allem man kann es beliebig wiederverwenden..... Also ein ideales Beispiel.
Was mich an dem ganzem Thema besonders erschrickt ist eine "Egal-Haltung" von Leuten von denen man annehmen muss, dass sie eine gewisse Kultur haben.
Es erinnert mich ein wenig an den Song von Marius Müller Westernhagen mit 18. "Denn Gold find man bekanntlich im Dreck". Diese Warheit könnte auch für Spanien eine weitere Möglichkeit sein, um die wirtschaftliche Lage zu verbessern.

Kommentare (2) :

Kommentar von Elke 02.10.2011

Kommentar von Jan 22.11.2011

Comentar el Blog
Archivo del Blog
  • 09.11.2020 [Comentarios: 0]

    Corona-Bombe

    „Kannst du Emma heute von der Schule abholen?”, erreichte mich unerwartet eine Nachricht von Emmas Vater Hugo, als ich erst gefühlte fünf Minuten im Büro war und noch nicht einmal ansatzweise ein Viertel meiner täglichen Festivalarbeit erledigt hatte.. Reenviar Blog

  • 05.10.2020 [Comentarios: 0]

    Klassengesellschaft

    Neulich saßen wir mit unserem diesjährigen Festivalteam, das aus Luis, mir und drei Praktikanten besteht, in der Pause wieder in unserem Stammcafé in Alcalá, San Diego Coffee Corner, ein modernes Lokal an einer der Ecken der zentralen Plaza de los Ir.. Reenviar Blog

  • 03.06.2020 [Comentarios: 0]

    Die Suche nach den Schuldigen

    Jetzt weiß ich, wieso ich während der Quarantäne nach Jahren endlich wieder gut und fest schlafen konnte, der Geräuschpegel war zehn Wochen lang deutlich niedriger. Am ersten Freitag in Phase 1 war wieder einiges los auf den Straßen Montecarmelos... Reenviar Blog

  • 26.04.2019 [Comentarios: 2]

    Spanien bringt mich in Versuchung

    Schon seit fast einem Jahr bin ich zur vegetarischen Ernährung übergegangen, aus ethischen und ökologischen Gründen. Das heißt, ich versuche es zumindest. Mir war schon bewusst, dass es in Spanien etwas schwieriger werden würde – aber, dass ich so.. Reenviar Blog

  • 04.02.2019 [Comentarios: 0]

    Die Chinos – eine Welt für sich

    Als ich neulich mit einer Freundin von Zuhause telefonierte, erwähnte ich beiläufig den Chino in meiner Straße. “Chino?” fragte sie. Ach ja – die Chinos haben wir ja in Deutschland gar nicht. Doch wie beschreibt man dieses “Phänomen” am besten? Die.. Reenviar Blog

  • 14.01.2019 [Comentarios: 0]

    Es ist nie zu spät!

    Immer wieder die gleiche Diskussion: “¡A las 7 de la tarde no se cena!” – Um sieben Uhr nachmittags isst man noch kein Abendessen! “Ich hab aber jetzt schon Hunger!” “¡Es porque has comido hace horas!” - Du hast ja auch schon vor ‘ner Ewigkeit .. Reenviar Blog

  • 08.08.2018 [Comentarios: 0]

    Im deutschen Exil – ganz scharf

    Manchmal lebt unsere Familie ja das deutsch-spanische Kauderwelsch. In sämtlichen Belangen. Sei es, dass der Nachwuchs sprachlich spanische Dörfer für mich auffährt: Papa, kannst Du mir endlich die Kuchenfarben bringen?? Was, wie?! [Papa sucht.. Reenviar Blog

  • 04.07.2018 [Comentarios: 0]

    Von der WM zur Ahnenforschung

    Nach dem Ausscheiden der deutschen und nun der spanischen Nationalmannschaft wird es natürlich für unsere deutsch-spanische Familie ganz schwierig mit dem Weiterfiebern. Doch die Jungs halten ganz gut mit. Zu EM 2016-Zeiten nach dem Aus der Deutschen.. Reenviar Blog

  • 27.11.2017 [Comentarios: 0]

    Rosamunde Pilcher im spanischen Fernsehen

    Als ich einmal an einem Nachmittag am Wochenende wahllos durch das spanische Fernsehprogramm zappe, werde ich plötzlich stutzig: Sind das nicht deutsche Schauspieler da auf dem Bildschirm? Heißt das etwa, dass ich mir gute deutsche Filme im.. Reenviar Blog

  • 16.10.2017 [Comentarios: 0]

    Pendeln im Fernzug

    Es ist 06:42 Uhr und der Fernzug AVANT setzt seine Fahrt in Richtung Madrid nach einem kurzen Aufenthalt in Ciudad Real fort. Er ist fast komplett ausgebucht, aber von Chaos bei der Sitzplatzsuche keine Spur. „Wie praktisch! Ich muss ja gar nicht um.. Reenviar Blog