NUTZWERT: Deutsche Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Madrid – ein deutsches Frauengesundheitszentrum stellt sich vor

05.02.2014 -  

Wir sind ein FGZ, welches von einer deutschen Frauenärztin, Frau Dr. Kamilla Hallier, mit Unterstützung einer deutschen Hebamme, Frau Ann-Sophie Borchardt, entstanden ist und sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt hat. Unser Ziel ist es qualitativ hochwertige medizinische Versorgung im Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe zu leisten und gleichzeitig eine individualisierte Betreuung anzubieten.

Wir befinden uns im Erdgeschoss der Frauenklinik Nuevo Belén der Gruppe HM, wo wir direkten Zugang zu allen Einrichtungen der Frauenklinik haben. Dies erlaubt uns ein sehr effizientes arbeiten und notwendige Untersuchungen kurzfristig durchführen zu lassen.

Die Frauenklinik wurde vor etwa 3 Jahren von der Krankenhaus-Gruppe HM (Hospitales de Madrid) übernommen und seitdem unter der Leitung der neuen Direktorin, Dra. Virginia Soler, in vielen Bereichen modernisiert und verbessert.
Zu der Krankenhaus-Gruppe HM gehören noch vier weitere Krankenhäuser in Madrid, mit denen wir jederzeit zusammen arbeiten können. Es gibt z.B. ein Brustzentrum (im Krankenhaus HM Sanchinarro), auf deren Einrichtungen und Kompetenz wir bei der Diagnose Brustkrebs zurückgreifen können.
Für Untersuchungen, die in der Frauenklinik nicht direkt durchgeführt werden können (z.B. Knochendichte-Messung) können wir vor Ort für unsere Patientinnen einen Termin in einem der kooperierenden Krankenhäuser vereinbaren.

Seit der Eröffnung des neuen eigenständigen Bereiches „Unidad de parto natural“ im September letzten Jahres, wurden durch uns und die spanischen dort praktizierenden Teams etwa 100 Geburten begleitet. Hier haben wir eine Sektio-Rate von etwa 7, d.h. dass 7 der Frauen, bei denen eine natürliche Geburt geplant war, einen Kaiserschnitt bekommen mussten.
Insgesamt werden in der Klinik jährlich etwa 1.600 Kinder geboren – die meisten aber weiterhin in dem „klassischen Geburtsraum“ im Operations-Trakt. Dort liegt die Kaiserschnitt-Rate naturgemäß höher.
In der Klinik haben wir eine Intensivstation für Neugeborene (Neonatologie), die die Versorgung und Überwachung frühgeborener Kinder ab der 28. Schwangerschaftswoche erlaubt.

Bei unserer Arbeit im Kreissaal geht es uns darum, die Geburt als „natürlichen Prozess“ wahrzunehmen. Es nicht nicht unsere Aufgabe, die Geburt zu gestalten, sondern die Frau in ihrem eigenem Rhythmus während der Geburt ihres Kindes zu unterstützen. Das gilt natürlich nur solange, wie es Mutter und Kind dabei gut geht. Sollte es im Verlauf der Geburt zu einer Pathologie kommen (also einer krankhaften Veränderung), müssen wir natürlich unserer Rolle als Fachleute gerecht werden. Sofern es geht (und es sich nicht um einen Notfall handelt), machen wir das immer im Dialog mit der Frau. Ein Kaiserschnitt kann jederzeit durchgeführt werden.
Schmerzbehandlung mittels einer Periduralanästhesie (ein Katheter, der in den rückenmarksnahen Raum eingeführt wird und über den dann Medikamente zur Schmerzbehandlung gegeben werden) ist natürlich jederzeit möglich – ob das aber zum Einsatz kommt, entscheidet die werdende Mutter und nicht das betreuende Team. Es gibt nur wenige Indikationen (Gründe), wann dieses von uns an die werdende Mutter herangetragen wird, z.B. bei der sogenannten Schwangerschaftsvergiftung.

Wir kooperieren ebenfalls mit einem seit über 20 Jahren bestehenden und etabliertem Fertilitätszentrum, wo entsprechende Untersuchungen und/oder Therapien wie z.B. In-Vitro-Fertilisation durchgeführt werden können.

Im Laufe der Zeit konnten wir uns ausserdem ein deutschsprachiges Netzwerk mit Kollegen anderer Disziplinen aufbauen, wohin wir unsere Patientinnen bei Bedarf vermitteln konnten. Auf diese Weise möchten wir eine „Rundum-Versorgung“ gewährleisten. Natürlich ist nicht alles in Madrid auf deutsch verfügbar, aber in diesen Fällen haben wir doch vieles wenigstens in Englisch gefunden und wir sind weiterhin dabei das Netz immer weiter auszuweiten.

Während unserer Arbeit hier in Madrid haben wir immer wieder gemerkt, wie wichtig es in manchen Situationen sein kann, einen Ort von „Sicherheit gepaart mit ein bisschen zu Hause“ zu haben. Es muss nicht immer nur die Sprachbarriere sein, die eine Frau in der Schwangerschaft oder auch generell bei medizinischen Fragestellungen oder Krankheiten im Ausland belastet, sondern auch einfach ein unterschiedlicher kultureller Hintergrund.
Besonders in der Gynäkologie und Geburtshilfe, was beides doch recht intime und emotionale Bereiche sind, kommt dem eine besondere Bedeutung zu.

Dr. med. Kamilla Hallier, www.iwhcm.com

Kommentare (0) :

Artikel kommentieren
Artikel-Archiv
  • 19.01.2024 [Kommentare: 0]

    Spanien führt weltweit mit Rekord-Organspenden: Ein Blick auf die neuen Gesundheitsdaten

    Das spanische Gesundheitsministerium hat zum neuen Jahr beeindruckende Zahlen zu Organspenden und Transplantationen veröffentlicht. Spanien erreichte im Jahr 2023 mit fast 6.000 Transplantationen nahezu unglaubliche Höchstwerte, die die Ministerin für Gesundheit, Mónica García, als "exzellente Leistung" der Gesundheitsfachkräfte lobte. .. Artikel weiterlesen

  • 06.09.2021 [Kommentare: 0]

    Die Auswirkungen der Coronapandemie auf Kinder und Jugendliche

    Im Dezember habe ich Ihnen von den Auswirkungen des Coronavirus bei Erwachsenen erzählt. Heute werde ich ganz speziell von den Kindern und Jugendlichen berichten, die ganz besonders an dieser Pandemie und ihren drastischen Einschränkungen leiden. Als Psychiaterin für Kinder- und Jugendliche, kann ich Ihnen aus erster Hand berichten, dass.. Artikel weiterlesen

  • 05.07.2021 [Kommentare: 0]

    Einreiseregelungen und Corona-Vorschriften in Spanien

    Hier haben wir einige hilfreiche Tipps und Links zu den Einreiseregeln und Covid-Vorschriften in Spanien zusammengestellt: Das neue Webportal TravelSpainInfo (https://travelsafe.spain.info/de/) des Fremdenverkehrsbüros Spanien gibt ausführliche Informationen über die jeweiligen aktuellen Einreisebestimmungen und Corona-Vorschriften in.. Artikel weiterlesen

  • 28.04.2021 [Kommentare: 0]

    Patientenverfügung in Spanien

    Unfall, Krankheit, Pflegefall, Sterben: Die meisten Menschen setzen sich ungern mit diesen Themen auseinander, v.a. wenn es keinen konkreten Anlass dazu gibt oder das Lebensende gefühlt noch eine Ewigkeit entfernt scheint. Doch per Patientenverfügung können vorab Regelungen für einen Ernstfall getroffen werden, also eine persönliche.. Artikel weiterlesen

  • 01.12.2020 [Kommentare: 0]

    COVID 19 und psychische Gesundheit

    Als im Dezember 2019 bekannt wird, dass sich eine mysteriöse Krankheit, die hauptsächlich Lunge und Atemwege befällt, in China ausbreitet, denkt man noch, dass es sich auf der anderen Seite der Welt befindet und beobachtet von Weitem das Geschehen. Schnell wird aus der Epidemie eine Pandemie, die ersten Fälle in Europa multiplizieren sic.. Artikel weiterlesen

  • 03.09.2020 [Kommentare: 0]

    Radar COVID, die Corona-Warn-App in Spanien

    „Radar COVID" soll Nutzer warnen, wenn sie direkten Kontakt zu einem Infizierten hatten.RadarCOVID, die Corona-Warn-App für Mobiltelefone, hatte Anfang August die Testphase auf La Gomera erfolgreich bestanden und steht seitdem den autonomen Regionen zur Verfügung. Es ist eine spanienweite Initiative, doch die technische Umsetzung der.. Artikel weiterlesen

  • 21.04.2020 [Kommentare: 0]

    Mund-Nasen-Schutz-Masken, selber basteln, selber nähen oder bequem bestellen

    Selbst basteln – ohne nähen. Aufgrund des teilweise großen Engpasses an Mundschutz-Masken, kann man zuhause sehr gut eine Maske aus einfachen Haushaltsmaterialien selbst basteln, ohne nähen zu müssen und preiswert ist sie dazu auch. Dafür braucht man: 2 Lagen Küchenrollen-Papier, Taschentuch (Einweg, nicht aus Stoff), 4 Gummibänder.. Artikel weiterlesen

  • 27.08.2018 [Kommentare: 0]

    Emotionen verstehen: Was sagen Ihnen Ihre Emotionen?

    Einer der Reichtümer des Menschen ist die Fähigkeit eine grosse Anzahl von Emotionen zu erfahren. Die verschiedenen Emotionen Wut, Angst, Trauer, Freude, Eifersucht usw. spielen im Menschen eine sehr wichtige Rolle, sie sind anpassungsfähig und für das Überleben der Menschen notwendig. Darüber hinaus spielt jede Emotion eine besondere.. Artikel weiterlesen

  • 04.08.2017 [Kommentare: 0]

    Siesta & Go: Spaniens erste „Nap-Bar” in Madrid eröffnet

    In der Mittagspause an einem ruhigen und bequemen Ort ein Nickerchen machen – dies ist ab jetzt für diejenigen möglich, die im Madrider Büroviertel AZCA arbeiten. Siesta & Go ist die erste Schlaf-Bar, die in Spanien ihre Türen öffnet. Die Geschäftsidee, die im Englischen als „nap bar” bezeichnet wird, stammt allerdings nicht von den.. Artikel weiterlesen

  • 08.09.2016 [Kommentare: 0]

    Krim-Kongo-Fieber in Europa: erster Todesfall in Madrid

    Erschrocken reagierte Spanien Ende August auf die Nachricht, dass in Madrid ein 62-jähriger Mann an einem hämorrhagischen Fieber, dem sogenannten Krim-Kongo-Fieber, gestorben ist. Zuvor hatte er noch eine Krankenschwester im Krankenhaus “Infanta Leonor” angesteckt, in dem er behandelt wurde. Sie befindet sich auf der Isolierstation. Ihr.. Artikel weiterlesen