Wie bezahlt Ihr die hohen Mieten / Immobilienpreise ?
Ich schliesse mich Deiner Meinung an, Alexandra. Meines Erachtens nach ist es nur logisch, dass die Immobilienpreise in der nächsten Zeit fallen werden. Dies gilt zumindest für das Zentrum von Madrid (bezüglich der Randgebiete habe ich keine Ahnung).
Ich wohne im Barrio de las Letras (Plaza Santa Ana) und in meinem Viertel ist in jedem Gebäude mindestens eine Wohnung zu verkaufen und das nicht erst seit gestern, die Schilder hängen dort schon Monate, wenn nicht sogar Jahre.
Wir suchen schon seit längerer Zeit eine Wohnung und ich schaue jeden Tag mindestens einmal bei Idealista vorbei, sodass ich den Markt, zumindest in meinem Viertel, recht gut im Blick habe.Es ist seit einiger Zeit zu beobachten, dass die Quadratmeterpreise sinken, da es ansonsten unmöglich wäre, eine Wohnung zu verkaufen. Sobald jemand es ein wenig eilig hat und den Preis heruntersetzt, verkauft er die Wohnung so schnell, dass man kaum Reaktionsmöglichkeiten hat.Auf dem Mietmarkt sieht es daher völlig anders aus. Ich kann dabei auch wieder nur über unser Viertel sprechen, da ich nur dort auf der Suche bin. Ich weiss nicht, wie hoch der Prozentsatz der leerstehenden Wohnungen ist, aber mit Sicherheit sehr hoch. Praktisch alle diese Wohnungen, die nun seit Jahren zum Verkauf angeboten werden, stehen in der Zwischenzeit leer. Und es kommen immer mehr dazu, da die Leute merken, dass es schwieriger wird, zu verkaufen, und noch vor Abfahrt des Zuges aufspringen wollen. Das führt dazu, dass das Angebot an zu vermietenden Wohnungen immer kleiner wird und dadurch die Preise steigen. Im Mietspiegel von München, der wohl teuersten Stadt Deutschlands, steht, dass der durchschnittliche Quadratmeterpreis 2007 in der Innenstadt unter 10 EUR lag. In meinem Viertel liegt der Preis permanent um 19 EUR, so gut wie der doppelte Preis. Und dazu muss gesagt werden, dass die Wohnungen, die unterhalb dieses Durchschnittsmietpreises liegen in der Mehrheit nach innen liegende Wohnungen sind, die sich im Erdgeschoss oder ersten Stock befinden (was natürlich in einer Strasse voller Diskotheken und Bars den Preis deutlich mindert), nur sehr wenige Fenster zum Innenhof hinaus haben und zumeist so verschnitten sind, dass die Nettoquadratmeterzahl eigentlich viel geringer ist, weil man einen grossen Teil überhaupt nicht verwenden kann.Zumindest im Zentrum von Madrid sehe ich gute Chancen für alle, die eine Wohnung kaufen wollen und noch ein bisschen Zeit haben, in ein paar Jahren eine nette Wohnung zu einem etwas besseren Preis zu bekommen. Alle diejenigen, die wie wir auf Mietwohnungen angewiesen sind, werden es allerding mit Sicherheit nicht leichter haben, wenn nicht in der nächsten Zeit endlich einmal ein Politiker auf die Idee kommen sollte über Spekulationszinsen auf leerstehende Wohnungen oder weitere Massnahmen zur Erhöhung des Angebots nachzudenken.