Dienstag, der 13. – Spanischer Unglückstag

11.02.2018 - Ana Caballero 

Abergläubische in Spanien nehmen sich nicht etwa an Freitagen, sondern an Dienstagen, die auf einen 13. fallen, besonders in Acht. Denn nach dem hiesigen Volksglauben ist es der martes 13, der Unglück bringt. Auch wenn dies wissenschaftlich nicht belegt werden konnte, erklären einige Mythen und historische Ereignisse plausibel, warum in Spanien und übrigens auch in Griechenland und einigen lateinamerikanischen Ländern wie Uruguay, Argentinien, Chile, Peru, Venezuela und Kolumbien ausgerechnet dieser Tag zum Unglückstag wurde.

 

Die Zahl 13

Im Christentum wird die 13 seit jeher mit Boshaftigkeit und schlechtem Omen assoziiert. Denn die Mitglieder des letzten Abendmahls waren dreizehn an der Zahl: Jesus und die zwölf Apostel, von denen es der dreizehnte war, Judas, der Jesus verriet. Auch in der nordischen Mythologie war bei einem Göttermahl in der Walhall – dem Totenreich der Krieger – der dreizehnte Geladene der Geist des Bösen Loki. Außerdem repräsentiert die Nummer 13 der Tarotkarten, deren Ursprünge in das 14. Jahrhundert zurückreichen, den Tod.

 

Die Furcht, die einige Menschen in diesem Aberglauben vor der Zahl 13 haben, trägt den komplizierten Namen Triskaidekaphobie. Auch gibt es bekannterweise in den meisten Flugzeugen keine 13. Reihe, in manchen Gebäuden keinen 13. Stock und in einigen Hotels und Krankenhäusern kein Zimmer Nr. 13.

 

Der Tag Dienstag

So weit, so bekannt. Doch warum gilt in Spanien nun der Dienstag als Unglückstag? Diese Tatsache hat ihren Ursprung in der römischen Mythologie. Denn die spanische Bezeichnung für diesen Tag martes kommt von dem Planeten Mars (span. Marte), welcher den gleichnamigen Kriegsgott repräsentierte. Der rote Planet und mit ihm der Tag, der nach ihm benannt wurde, wurden daher mit Zerstörung, Unglück und Bosheit in Verbindung gebracht.

 

Außerdem erinnert man sich an ein unglückliches historisches Ereignis, das an einem Dienstag geschah: die Eroberung von Konstantinopel am 26. Mai 1453 durch die Osmanen. Diese besiegelte den Untergang des Byzantinischen Reiches, was einen schweren Schlag für die christlichen Mächte darstellte.

 

Nicht heiraten und nicht verreisen

Aus diesen mythologischen und historischen Begebenheiten, die den Dienstag, den 13. als Unglückstag festschreiben, entstand auch das spanische Sprichwort, das an diesen Tagen noch immer oft verwendet wird: hoy ni te cases ni te embarques ni de tu casa te apartes – weder heirate heute, noch lass dich einschiffen, noch entferne dich von deinem Haus.

 

Doch gilt dieser abergläubische Ratschlag auch für Ausländer in Spanien, in deren Heimatkultur Freitag, der 13. Unglück bringen soll? Oder gar Freitag, der 17. wie bei den Italienern? Israelis zumindest wollen diesen Tag sicher nicht mit Vorsicht genießen, denn in ihrem Land ist Dienstag, der 13. ein Glückstag.

 

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