Ökologisch und nachhaltig leben in Barcelona – Teil 1: Lebensmittel

30.06.2017 - Ana Caballero 

In unserer heutigen Zeit des Massenkonsums zu möglichst günstigen Preisen legen immer mehr Menschen Wert auf ökologisch und fair hergestellte Produkte sowie eine nachhaltige Lebensweise. Dieser Trend ist in Deutschland momentan besonders stark, doch auch in Spanien ist er spürbar.
In Barcelona haben sich in den letzten Jahren viele Initiativen gegründet, um ökologische Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Unter anderem setzt sich die Vereinigung Slow Food Barcelona Vázquez Montalbán für die Förderung des regionalen und biologischen Faktors in der Gastronomie ein.
Welche Möglichkeiten es gibt, in Barcelona ein Leben nach dem Motto bo, net i just (gut, sauber und gerecht) zu führen, werden wir Ihnen hier vorstellen. Zunächst soll es vorrangig um das Angebot an ökologischen Lebensmitteln und Restaurants gehen.


Bio-Lebensmittel

Mittlerweile wird die Supermarktlandschaft in Barcelona in den meisten Stadtteilen durch kleine oder größere Bio-Supermärkte ergänzt. Besonders viele Geschäfte und Lokale, die verschiedenste ökologische und nachhaltige Produkte anbieten, befinden sich auf der Carrer d'Astúries im Stadtteil Gràcia.

 

Eines davon ist Ecobotiga (http://lacomunal.cat/es/), ein Obst- und Gemüseladen mit ausschließlich biologischen Produkten, viele von ihnen aus der Region. Ein besonders heimeliger ökologischer Lebensmittelladen, Be OrgAnic (http://www.beorganicbarcelona.com/), befindet sich ferner hinter dem Markt Santa Caterina, unweit des Picasso-Museums. Soll es etwas spezieller sein, findet man eine breite Auswahl an Bio-Kräutern in dem seit 1818 bestehenden Kräuterladen Herboristeria del Rei.

 

Außerdem gibt es in Barcelona einige wöchentlich stattfindende Märkte, die sich dem Verkauf von ökologischen Lebensmitteln aus regionaler Herkunft und ohne Plastikverpackungen verschrieben haben. Dies sind etwa der Mercat de Pagès und der Mercado de la Tierra.

 

Bioläden mit vielfältigem Sortiment

Die Auswahl an ökologischen und nachhaltigen Produkten vergrößert sich, wenn man einen der multiespacios aufsucht, wo neben Lebensmitteln auch Kleidung, Deko oder eine frische Küche angeboten werden.

 

So verfügt das Obbio nicht nur über einen großen Supermarkt samt Bäcker, Buchabteilung und Vinothek, sondern auch über eine Cafeteria mit Take-Away-Option. Darüber hinaus werden hier regelmäßig Kurse und Workshops angeboten und Ernährungswissenschaftler bieten ihre Beratung an.

 

Die Filiale von Tribu Woki in der Carrer d'Astúries hat ein ähnlich umfangreiches Angebot, das neben dem großen Supermarkt im Erdgeschoss über ein zweites Stockwerk mit Naturkosmetik verfügt. Zusätzlich führen Tribu Woki einige Restaurants und Tapasbars in Barcelona. Eines davon liegt direkt am Strand an der Barceloneta. Dort werden unter anderem Burger mit Bio-Fleisch angeboten.

 

Im ebenfalls in der Carrer d'Astúries gelegenen Olokuti wird besonderen Wert auf fairen Handel gelegt. Man findet dort ein bisschen von allem – von ausgewählten Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Büchern und Deko. Nach einem ausgiebigen Herumstöbern sollte man es sich nicht entgehen lassen, im grünen Innenhof hinter dem Laden einen Fairtrade-Kaffee oder -Tee zu trinken.


Ökologische Restaurants

„Zu entscheiden, was man isst – und was man ablehnt – stellt die grundlegende Handlung der Produktion und des Konsums dar; was alle anderen bestimmt.” Dieses Zitat von Jonathan Safran Foer ist der Leitsatz des vegetarischen Restaurants Rasoterra. Es verwendet fair und ökologisch kultivierte Zutaten für seine kreativen und internationalen Gerichte.

 

Bereits seit 1980 hat sich das Restaurant mit dem Namen Bio Center ebenfalls der vegetarischen Küche mit Bioprodukten verschrieben. In dem freundlichen und liebevoll eingerichteten Lokal werden noch immer täglich hausgemachte Speisen serviert.

 

Mit einer flexitarischen Küche wirbt seinerseits das Restaurant Flax & Kale, da 20% seiner Gerichte mit verschiedenen Fettfischarten zubereitet werden. Unter der Führung seiner Gründerin Teresa Carles Borrà laufen ebenfalls die sich direkt am Eingang befindende Teresa's Juicery, wo man frische Säfte aller Art trinken kann, sowie, einige Meter weiter, eines der ersten vegetarischen Restaurants Barcelonas „Teresa Carles”.

 

Abschließend sei das Mescladís genannt. Es handelt sich hierbei um ein soziales Projekt, das Migranten mit Hilfe des Kochens helfen möchte, sich in den spanischen Arbeitsmarkt zu integrieren. Zusätzlich zu seinen regulären  Ausbildungsplätzen bietet es regelmäßig verschiedene Workshops an, die oft von internationaler Küche geprägt sind. Ihr Restaurant leistet in diesem Sinne einen Beitrag zum multikulturellen Miteinander.

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