Forscher warnen vor Quecksilber-Rückständen in Speisefischen aus dem Mittelmeer

26.01.2017 - Elke Perzl 

Fisch hat als wichtiger Bestandteil der mediterranen Küche den Ruf, besonders gesund zu sein. Und doch ist auch bei diesem eigentlich so empfehlenswerten Nahrungsmittel inzwischen Vorsicht geboten. So wiesen  Forscher auf einer internationalen Konferenz zur Kindergesundheit in Barcelona darauf hin, dass der Verzehr von Fisch aus dem Mittelmeer durch die erhöhte Schwermetallbelastung der Gewässer nur noch mit gewissen Einschränkungen zu empfehlen ist.

 

Vor allem das hochgiftige Quecksilber findet sich in bedenklichen Konzentrationen im Gewebe mancher Speisefische.

 

Der Umweltmediziner Philippe Grandjean aus Dänemark erklärt: „Die Fische weisen heute fünfmal mehr Quecksilber auf als in der vorindustriellen Zeit“ - das ist oft mehr, als die europäischen Grenzwerte erlauben.

 

Dabei sind große Raubfische wie Thunfische oder Schwertfische stärker belastet als kleinere Fische, die ganz am Anfang der Nahrungskette stehen.

 

Die Warnung der Wissenschaftler ist im Besonderen an schwangere und stillende Frauen sowie Babys und kleine Kinder gerichtet, da kleine Kinder durch ihre sich noch in der Entwicklung befindenden Organe und ihr fragiles Nervensystem anfälliger für die toxische Wirkung des Schwermetalls sind. Dabei sind aufgrund des kulturell bedingt hohen Fischkonsums spanische Kinder überdurchschnittlich gefährdet.

 

Bei einer dauerhaft zu hohen Aufnahme von Quecksilber können schwerwiegende Folgen wie beispielsweise schwere Beeinträchtigungen der Gehirnleistung oder eine verzögerte intellektuelle Entwicklung drohen.

 

Die Forscher empfehlen daher eine abwechslungsreiche Fischauswahl, wobei die genannten Risikogruppen die am stärksten belasteten Fischarten wie Thunfisch oder Schwertfisch am besten meiden sollten.

 

Gänzlich auf den Verzehr von Fisch verzichten sollte man allerdings auf keinen Fall: Die Forscher stellten klar, dass die Vorteile eines gemäßigten Verzehrs von Fisch und Meeresfrüchten durch seine ausgesprochen gesunden Bestandteile die Nachteile und Risiken nach wie vor aufwiegen.

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