11.05.2018 - Karl H. Lincke
Viele Deutsche machen Urlaub in Spanien. Daraus wird schnell das Vorurteil des „reichen“ deutschen Urlaubers und des „armen“ spanischen Gastgebers abgeleitet. Das dies aber nicht der Wahrheit entspricht belegen folgende Studien:
Nach einer von der Europäischen Zentralbank (EZB) im Jahre 2013 durchgeführten Studie besitzen Spanier ein wesentlich höheres Gesamtvermögen als Deutsche[i]. Nämlich durchschnittlich 178.300 Euro im Vergleich zu 51.400 Euro in Deutschland. Dieser auf den ersten Blick irritierende Unterschied lässt sich im Wesentlichen auf unterschiedliche Wohnungseigentumsquoten zurückführen. So sind in Deutschland nur 47,7 % Eigentümer einer eigenen Immobilie, wohingegen in Spanien 82,7 % Immobilieneigentümer sind.
Diese These wird durch eine von Nora Skopek durchgeführte Studie[ii], die Daten aus dem „Survey of Health Ageing and Retirement“ auswertet, bestätigt. Für diese Studie wurden insgesamt über 20.000 europäische Bürger, die älter als 50 Jahre sind befragt. Aus dieser Befragung geht hervor, dass in Spanien 76 % des Vermögens aus Immobilieneigentum besteht, dagegen ist in Deutschland der Prozentsatz mit 58 % deutlich niedriger.
Dementsprechend liegt gemäß derselben Studie in Spanien die Vermögensrate höher als in Deutschland. Diese Rate wird als Höhe des Vermögens im Verhältnis zum Einkommen berechnet. In Spanien ist das Vermögen 22-mal höher als das Einkommen, Deutschland hat neben Schweden und Polen die niedrigste Vermögensrate in Europa.
Das erklärt weshalb die vermeintlich reichen Deutschen insgesamt weniger Vermögen besitzen als die vermeintlich armen Spanier. Ursächlich dafür ist die Einstellung in die eigene Immobilie zu investieren, anstatt zu mieten. Obwohl eine Immobilie nicht unbedingt eine gute Investmententscheidung sein muss, zwingt Sie einen dennoch in der Regel über einen sehr langen Zeitraum Hypothekenzinszahlungen vorzunehmen. Diese monatlichen Raten werden nicht verkonsumiert und dienen letztlich wie eine monatliche Sparquote der Vermögensbildung.
[i] Vgl. Daten der Deutschen Bundesbank, Panel of houshold finances, 21.3.2013
[ii] Skopek, S. 66-68 Vermögen in Europa. In: Lauterbach
Autor: Karl H. Lincke (www.businessinspanien.com)
Kommentare (2) :
Kommentar von Thilo am 15.05.2018
Sind Sie noch nicht bei uns registriert? Jetzt hier registrieren.
Wenn Sie in Katalonien ein Haus kaufen möchten, unterscheiden sich andere Regeln, andere Gesetze und eine andere Unternehmenskultur von der Deutschen. Sie werden in eine Situation mit neuen Konzepten, sprachlichen Barrieren und unterschiedlicher Bürokratie geraten. Lassen Sie sich von der Immobilienagentur Larsson Estate helfen, um den.. Artikel weiterlesen
Es zeichnen sich erste Verbesserungen im spanischen Immobiliensektor ab, was am Anstieg der Verkäufe von Immobilien und Wohnraum, der Stabilisierung der Preise und der Zunahme in der Konstruktion zu beobachten ist. Mitte 2013 konnten die ersten Käufe im spanischen Immobiliensektor nach dem Platzen der Immobilienblase im Jahr 2007.. Artikel weiterlesen
Der 1. Januar - ein Tag, an dem viele Menschen mit guten Vorsätzen in ein neues Jahr starten und Dinge in ihrem Leben verändern wollen. Doch manchmal ändern sich die Dinge auch ganz von selbst, ohne eigenes Zutun, ob man will oder nicht. So ist es vielen Kaufleuten in Spanien ergangen: Mit Beginn des Monats sind ihre Verträge ausgelaufen,.. Artikel weiterlesen
Erstmals seit den Krisenjahren zeichnet sich in Spanien eine leichte Erholung auf dem Immobilienmarkt ab. Im Juni dieses Jahres wurden 8,8% mehr Wohnungen verkauft als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Es handelte sich dabei meist um Zweithandimmobilien, also solchen, die bereits einen Erstbesitzer hatten. Es sind aber auch eine Menge .. Artikel weiterlesen
Einige Medien berichten, dass die Krise sich in Spanien dem Ende nähert und dass die “Wiederbelebung des Immobilienmarktes” eine entscheidende Rolle in diesem Prozess spielt.Trotz der Behauptung, dass die Immobiliennachfrage im spanischen Binnenmarkt angestiegen ist, vor allem in Bezug auf Ferienhäuser, ist es wohl w.. Artikel weiterlesen
Einige Medien berichten, dass die Krise sich in Spanien dem Ende nähert und dass die “Wiederbelebung des Immobilienmarktes” eine entscheidende Rolle in diesem Prozess spielt. Trotz der Behauptung, dass die Immobiliennachfrage im spanischen Binnenmarkt angestiegen ist, vor allem in Bezug auf Ferienhäuser, ist es wohl .. Artikel weiterlesen
Obwohl die Stadt Barcelona sich inzwischen weltweit Aufgrund der seit über sechs Jahren anhaltenden Wirtschaftskrise in Spanien hat sich der Immobilienmarkt fast ausschliesslich auf das Internet verlagert. Die ausbleibende Innennachfrage lässt die Branche den Blick immer stärker auf das ferne Ausland richten. An erster Ste.. Artikel weiterlesen
Obwohl die Stadt Barcelona sich inzwischen weltweit Aufgrund der seit über sechs Jahren anhaltenden Wirtschaftskrise in Spanien hat sich der Immobilienmarkt fast ausschliesslich auf das Internet verlagert. Die ausbleibende Innennachfrage lässt die Branche den Blick immer stärker auf das ferne Ausland richten. An erster Ste.. Artikel weiterlesen
Immobilienkrise in Spanien? Die neuesten Statistiken decken unglaubliche Zahlen auf: Ende November 2011 gab es insgesamt 25,2 Millionen Haushalte, was einen Anstieg von 20,3 Prozent in den letzten zehn Jahren bedeutet. 13,7 Prozent, das heisst 3,4 Millionen, davon standen leer. Dies hat das “Instituto Nacional de Estadística&.. Artikel weiterlesen
Borja Mateo, spanischer Immobilienexperte, gibt ein Jahr nach der Veröffentlichung seines Buches “La verdad sobre el mercado inmobiliario español” (“Die Wahrheit über den spanischen Immobilienmarkt”) Auskunft über den aktuellen Stand des Sektors. Sein 2011 bei Manuscritos veröffentlichtes.. Artikel weiterlesen
09.08.2024
31.07.2024
29.08.2024
17.05.2024
12.04.2024
Kommentar von Robert am 12.05.2018