Alfons Borrell zu Gast bei Joan Miró

26.06.2015 - Meike von Lojewski / Barcelona für Deutsche 

Die “Fundació Joan Miró” in Barcelona ist eigentlich eine Stiftung, die aber auch ein Museum auf dem Hausberg Barcelonas, dem Montjuïc, betreibt. Dieses gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt und ist für jeden Liebhaber des innovativen Künstlers ein absolutes Muss.

Miró selbst stiftete den größten Teil der Exponate im Museum. Darunter befinden sich Skulpturen wie die bekannte „ Couple d’amoureux aux jeux de fleur d’amandier“ (1975), Bilder, Zeichnungen, Keramikarbeiten und Grafiken. Speziell für die “Fundació” schuf er einen grossen aufwendigen Wandteppich, der dem Besucher gleich zu Anfang auffällt. Ausserdem sind auf der wunderbaren Terrasse des Museums, von der man übrigens eine fantastische Aussicht über Barcelona hat, farbenfrohe Skulpturen Mirós ausgestellt. Fotografien des Künstlers bei der Arbeit oder auch aus dem privaten Leben lockern alles auf.

Darüber hinaus zeigt die Stiftung auch Werke anderer zeitgenössischer Künstler. In den Ausstellungsräumen gibt es somit auch immer wieder wechselnde Ausstellungen, die über Miró hinausgehen. Ab 3. Juli gibt es die interessante Ausstellung “Trabajos y días” des katalanischen Künstlers Alfons Borrell zu sehen, dessen Arbeiten von einer stetigen und intensiven Entwicklung geprägt sind. Mehr als 100 Werke aus sechzig Jahren kreativen Schaffens wurden zusammengestellt, die sowohl die künstlerische Seite von Borrell zeigen, aber auch seine Lebenserfahrung ausdrücken.

Alfons Borrell wurde am 3. Juni 1931 in Barcelona geboren. Zunächst arbeitete er im Uhrengeschäft der Familie in Sabadell, bevor er in Barcelona verschiedene Kunstkurse an der Escuela de Bellas Artes de Sant Jordi besuchte und sein Weg als Künstler begann. 1975 fand in Sabadell die erste rückblickende Ausstellung auf sein Lebenswerk statt. Im Jahr darauf nahm er an der Ausstellung “pintura Y” in der “Fundació Joan Miró” als einer der führenden Vertreter der neuen Generation katalanischer Maler teil, die von Miró, Antoni Tàpies oder Albert Ràfols-Casamada beeinflusst wurden. Seitdem war Borrell mehrfach in der “Fundació Joan Miró” zu Gast, hat sich aber natürlich auch anderenorts einen Namen gemacht. Heute arbeitet und lebt er wieder in Sabadell.

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