UNI-SERIE: Teil 6 - Universitat Ramón Llull (URL)

16.07.2008 - Julia Macher 

Mit dem Institut Ramón Llull hat die Universitat Ramón Llull nur den Namensgeber gemein: Beide Einrichtungen sind nach einem der bedeutendsten katalanischsprachigen Philosophen und Theologen des Mittelalters benannt. Doch während sich das Institut als öffentliche Einrichtung um die Verbreitung der katalanischen Kultur und Sprache kümmert (und unter anderem den Gastauftritt der katalanischen Kultur auf der Frankfurter Buchmesse 2007 organisiert hat), hat sich die Universität Ramón Llull (URL) ganz der Ausbildung verschrieben.

Die seit 1990 von der Regionalregierung Generalitat offiziell anerkannte Privatuniversität ist ein Zusammenschluss von derzeit zehn Einrichtungen, darunter die in Spanien vor allem für ihre Lehrerausbildung und Kommunikationsstudiengänge bekannte Facultad Blanquerna und die Architektur- und Ingenieurschule La Salle. Besonders beliebt bei ausländischen Studierenden ist die Business School ESADE . Das liegt nicht allein an der guten Positionierung der Schule in den internationalen Rankings und den Berufsperspektiven der Absolventen, sondern auch an der Tatsache, dass dort auf Spanisch unterrichtet wird.

„Ser y saber“ - „Sein und Wissen“ hat die Universität als Motto gewählt. Die derzeit knapp 13 000 Studierenden lernen in kleinen Gruppen, die Betreuung soll persönlich gehalten werden. Der Unterricht an den quer übers Stadtgebiet verteilten Fakultäten ist wie üblich in Spanien sehr verschult. Bei der Auswahl der Dozenten legt die Hochschule Wert auf Praxisnähe: Viele der Lehrer stammen aus Wirtschaft und Forschung.

Wie die meisten privaten Bildungseinrichtungen in Spanien haben auch die Institute der URL einen kirchlichen Hintergrund. Die Business School ESADE und das Instituto de Química De Sarrià gehen beispielsweise auf Einrichtungen der Jesuiten zurück. Doch während beispielsweise bei der dem Opus Dei nahe stehenden Universidad Internacional de Catalunya (hier der Artikel) immer wieder Gastredner aus dem „Werk Gottes“ zugegen sind, ist der direkte Einfluss der Kirche bzw. Ordensgemeinschaften auf die URL relativ gering. „Wir sind eine Universität mit christlichem Menschenbild, aber keine Hochschule der Kirche“, betont Direktorin Esther Giménez-Salinas Colomer.

Mit jährlichen Gebühren zwischen 2 000 Euro (für Philosophie) und 10 000 Euro (für Administración y Dirección de Empresas) ist ein Studium an der URL kostenintensiv. Die Universität und die einzelnen Institute helfen bei der Vermittlung von Krediten und bietet in Zusammenarbeit mit Banken und öffentlichen Einrichtungen Stipendien für herausragende Studenten an. Informationen gibt es auf der Web-Seite. Hier gibt es auch Hinweise für ausländische Studenten.

Mehr Info hier (www.url.edu)
Carrer Claravall 1-3
08022 Barcelona
Tel.: 936 022 200

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