SERIE: Die Museen Barcelonas - Das MNAC – Musee Nacional d’Art de Catalunya

16.07.2013 - Céline Mülich, Barcelona-Museum.com 

Barcelona ist ja für Vieles bekannt – die Sagrada Familia, die Rambla, einen tollen Strand. Aber eines wird meist nicht so ausführlich erwähnt: dass Barcelona über 50 Museen hat!
Das ist eine Menge. Von Kunstmuseen, naturwissenschaftlichen Museen bis zu Museen mit speziellen Themen wie Fußball, Schokolade und Erotik ist alles vertreten. Für jeden sollte also etwas dabei sein – man muss nur erst einmal wissen was es so gibt! Auf Barcelona-Museum werden diese Museen vorgestellt und in Gruppen eingeteilt: Was ist für Kunstliebhaber, was für Familien interessant?

In dieser Artikelserie werden nach und nach einige Museen Barcelonas vorstellen. Wir beginnen mit einem bekannten Klassiker – es handelt sich hierbei um das derzeitige Lieblingsmuseum der Autorin.

Das MNAC – Musee Nacional d’Art de Catalunya
Imposant, das ist das richtige Wort.
Wenn man das erste Mal die Plaça Espanya betritt, die venezianischen Türme passiert und der Blick die Straße hoch auf das MNAC fällt, wird man überwältigt. Diese Blickachse, diese regelrechte Thronen auf dem Montjuïc, die Größe des Gebäudes – das kann ohne Zweifel als imposant bezeichnet werden.
Und hat man erst einmal die ganzen Stufen zum Eingang des Museums erklommen und dreht sich um – dann hat man einen herrlichen Blick auf Barcelona und die Plaça Espanya!

Die Architekten, die dieses Gebäude 1926 im Rahmen der Weltausstellung von 1929 entwarfen, haben ein grandioses Hauptgebäude für eben diese erschaffen.
Sowohl innen als auch außen wurden mehrere spanische Stile kombiniert – dies nennt man Eklektizismus. Man findet im Inneren viele klassische Elemente, die aber insbesondere im 5000 m² großen Festsaal mit Errungenschaften des Modernismus kombiniert wurden. Denn ohne diese – nämlich dem Einsatz von Eisenbeton - hätte die Halle erst gar nicht so gebaut werden können!
Aber nun zur Kunst…

Das Museum wurde 1934 eröffnet und zeigte bis dato nur Kunst von der Romanik bis zum Barock. 1990 wurde das Museum der modernen Künste dem MNAC angeschlossen. Seitdem werden fast 1000 Jahre Kunstgeschichte präsentiert.
Allerdings muss man an dieser Stelle erwähnen, dass es sich hauptsächlich um katalanisch-spanische Kunst handelt. Wer hier auf Cranach, Dürer, Rubens oder Raffael hofft wird teilweise enttäuscht. Denn das MNAC verschreibt sich – wie es der Name bereits sagt – der Katalanischen Kunst. Aber das macht die Sammlung nicht weniger interessant! Lassen Sie die großen Namen einfach Namen sein und verlieren sie sich in der teilweise fremden Bildsprache katalanischer Kunst. Der unbefangene Blick wird Sie mit großen Entdeckungen belohnen.
Und in der Sammlung „Thyssen-Bornemisza“ werden sie dann auch auf ein paar Bekannte wie Cranach und Rubens treffen….
Die frühsten Werke des MNAC stammen aus der Romanik. Das Besondere hierbei ist, dass es sich fast ausschließlich um Fresken handelt, die vorsichtig und gewissenhaft in das Museum integriert wurden. Die Art und Weise wie sie präsentiert werden habe ich bisher noch nirgends gesehen! Die Fresken sind in kapellenartige Holzkonstruktionen angebracht, so dass Sie hier das Gefühl haben in einer Kirche zu sein.
Weiter geht es dann in die Bereiche der Gotik und Renaissance in der Sie sowohl Skulptur als auch Malerei erforschen können. Der Barock und Klassizismus-Bereich ist zwar etwas mager, dafür ist die Moderne wieder sehr vielfältig. Nun kommen Ihnen vielleicht auch einige Namen wieder bekannter vor: Ramon Casas, Salvador Dali, Joan Miro und Pablo Picasso.

Praktische Informationen
Öffnungszeiten: Dienstag - Samstag, 10.00 - 20.00 Uhr, Sonntag 10.00 - 15.00 Uhr
Montag: Ruhetag
Eintrittspreis: 12 Euro (gültig für 2 Tage), ermäßigt 8,40 Euro (Studenten, Familien, Gruppen) freier Eintritt für Kinder unter 16 Jahre, Personen über 65 Jahre, Arbeitslose, Begleitern von Gruppen; Freier Eintritt für alle: Samstags ab 15 Uhr und am 1 Sonntag im Monat

Sie können das Museum mit einem Audioguide besuchen – diesen gibt es auch in deutscher Sprache (allerdings mit weniger Menüpunkten als in Spanisch oder Englisch). Oder Sie können an einer der öffentlichen Führungen teilnehmen -schauen Sie sich dazu diesen Link einmal an (http://www.mnac.cat/educart/pdf/adults_002.pdf)
Wenn Sie mit Ihren Kindern an einem Workshop teilnehmen möchten können Sie sich hier das Programm ansehen. (http://issuu.com/mnac/docs/llibreteducart2012-2013_ang)
Private Führungen können Sie unter dieser Mailadresse grups@mnac.cat buchen (allerdings nur in Spanisch, Katalanisch, Englisch und Französisch; für 70 bzw. 95,50 Euro pro Gruppe)
Derzeit können Sie die Ausstellung „Tàpies. From Within“ (21. Juni – 3. November 2013), die in Zusammenarbeit mit der Fundacio Tapies entstand und die Ausstellung „North Africa. Ortiz Echagüe“ (15. März – 21. Juli 2013) besuchen.

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