SERIE: Almudena Grandes

27.07.2010 - Clementine Kügler 

Die Schriftstellerin Almudena Grandes wurde 1960 in Madrid geboren, also 15 Jahre vor dem Tod des Diktators Franco. Ihr eigenes Erwachsenwerden fällt zusammen mit dem Übergang zur Demokratie in Spanien und dem Erwachen aus langer Lethargie. Und davon handeln ihre Romane.

Ihr Debut war der erotische Roman „Lulú“ (deutsch 1996), der in Spanien sogleich einen angesehenen Preis erhielt und in 19 Sprachen übersetzt wurde. Bigas Luna verfilmte später das Werk, das recht anschaulich um die Begierde als Triebfeder menschlichen Verhaltens kreist. Lust, Liebe, Verrat und Treue als gereifter Rückblick auf eine Dreierbeziehung im Studentenalter ist dann auch wieder Thema im letzten, 2007 auf Deutsch erschienenen Roman „Luftschlösser“.

„Malena“ (dt. 1996), „Atlas der Liebe“ (dt. 1999) und die Sammlung von Kurzgeschichten „Sieben Frauen“ (dt. 1996) erzählen vom alltäglichen Leben in Madrid, von der Arbeit, den Liebesbeziehungen, der Prägung durch ein Aufwachsen im Franco-Spanien. Durch die Ich-Perspektive der Protagonistin wirken die sexuellen, ideologischen und moralischen Konflikte oft autobiografisch.

In „Die wechselnden Winde“ (dt. 2003) geht es um sechs Personen, die vor ihrer Vergangenheit und aus der Großstadt flüchten und in einer Ferienanlage in der Bucht von Cádiz aufeinandertreffen. Es handelt sich um eine Art Patchwork-Familienroman, in dem verschiedene Erzählstränge ineinander verflochten sind und der die Gemüter verstörende Levante-Wind eine entscheidende Rolle spielt.

Almudena Grandes lebt im Malasaña-Viertel in Madrid und ist mit dem erfolgreichen spanischen Dichter Luis García Montero verheiratet. Ihre Bücher sind gut strukturiert und unterhaltend, dank der vielen geschilderten Details lernt man im spanischen Original viele Begriffe kennen und erweitert lesend seinen Wortschatz.

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