NUTZWERT: Eine Klasse für sich: die spanischen Paradores

14.12.2014 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Es ist eine Hotelkette, wie es sie nirgends sonst gibt auf der Welt: die Paradores, ein Staatsunternehmen mit rund hundert Schlössern, Burgen, Klöstern, Festungen. Oder auch mit neu gebauten Luxus-Resorts, alle in atemberaubenden Lagen Spaniens, direkt am Meer, auf spektakulären Anhöhen oder in wunderschönen Naturschutzgebieten.

In vielen Fällen bieten die Paradores fantastische Blicke von ihren Terrassen über weite Landschaften, einzigartige Stille in kühlen, mittelalterlichen Patios und kulinarische Köstlichkeiten der iberischen Küche in historisch-gemütlichen Gewölben. Das Konzept lautet: Aussergewöhnlicher Urlaub in exquisitem Ambiente. Als einzigartige Unterkünfte lassen die Paradores keinen modernen Komfort vermissen und erzählen zugleich von der Jahrhunderte alten Geschichte Spaniens.

Der Ursprung des Konzeptes der Paradores kann bis in das Jahr 1910 zurückverfolgt werden. König Alfonso XIII war ihr geistige “Padre” und beauftragte den Marqués de la Vega Inclán, das Projekt einer Hotelorganisation zu realisieren. Die damalige Idee war, Wanderern eine Unterkunft bei Gastfamilien zu bieten und das Bild Spaniens im Ausland zu verbessern. Als Folge dieses Projekts plante de la Vega im Jahr 1926 den Bau des ersten Parador-Hotels in der Sierra de Gredos, auf das weitere folgten.

Inzwischen spannt sich ein dichtes Netz an Paradores über die iberische Halbinsel. Heute gibt es mehr als 100 in ganz Spanien, mit über 10 000 Betten, die man bequem in Tagesetappen bereisen kann. Zweifelsohne ist diese Hotelkette wie gemacht für Reisende, die Wert auf außergewöhnliche und stilvolle Unterkünfte legen. Und dafür auch bereit sind, die Kreditkarten glühen zu lassen. Je nach Parador und Saison muss man mit zwischen 100 und 350 Euro pro Nacht im Doppelzimmer rechnen. Üppige Frühstücksbuffets sind im Preis immerhin enthalten. Dennoch ist der Besuch eines Paradors ein unvergessliches Erlebnis: Schliesslich haben dort, wo sich heute Urlaubsgäste wohl fühlen, einst Könige, Fürsten, geistliche und weltliche Würdenträger ihre Häupter gebettet.


Ein Tipp zum Schluss: Besonders spektakulär ist der "Parador Marqués de Villena" in Alarcón. Die mächtige Trutzburg aus dem 8. Jahrhundert steht auf einem hohen Berg über den Flusswindungen des Rio Júcar. Kriegerische Motive beherrschen die Räume des Paradors aus Stein und kastilischem Holz. Nur 14 Zimmer gibt es hier, aber diese lassen nichts zu wünschen übrig: luxuriöse Bäder, romantische Himmelbetten hinter 1,30 Meter dicken Natursteinmauern. Das reichhaltige Frühstück wird im Rittersaal serviert. Lust auf Urlaub bekommen? Eine komplette Liste aller Paradores finden Sie unter www.paradores.de.

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