NEWS: Verkehrserziehung als Pflichtfach?

Bislang ist es in Spanien den Schulen vorbehalten, ob sie freiwillige Arbeitsgemeinschaften zum Verhalten im Straßenverkehr anbieten, darüber im Rahmen des Staatsbürgerkunde-Unterrichts sprechen oder das Thema den Eltern überlassen. Die katalanische Regionalregierung macht nun einen Vorstoß und bereitet die Einführung von „Verkehrssicherheit“ (seguridad vial) noch für 2010 als Schulfach vor.

Zwar ist die Unfallquote in Katalonien in den letzten Jahren zurückgegangen, doch will man diese Zahlen durch Aufklärung weiter reduzieren, so lautete der Tenor auf einer Tagung über Verkehrssicherheit der Fundación Albertis, die in Barcelona stattfand. In den ersten neun Monaten 2000 starben 165 junge Leute zwischen 15 und 30 Jahren auf katalanischen Straßen, 2009 waren es 42. Die durch Verkehrsunfälle hervorgerufenen Gesundheitskosten beliefen sich allein in Katalonien auf vier Milliarden Euro im Jahr, Tendenz steigend.

Die Fundación Albertis hat schon in den letzten Jahren Kurse für 8- bis 12-Jährige an Schulen organisiert, um die Kinder zu sensibilisieren. 100 000 Schüler haben verantwortungsbewusstes und sicheres Verhalten im Straßenverkehr in den Regionen Katalonien, Madrid und Valencia gelernt. Anschließend sollen die Kinder dann die erworbenen Kenntnisse ihren Eltern vermitteln.