NEWS: Spaniens neuer Gesundheitsminister hat in Deutschland studiert

11.07.2007 - Konrad Adenauer Stiftung in Madrid 

Bernat Soria Escoms ist ein hoch dekorierter Wissenschaftler und Akademiker von internationalem Ruf, der jedoch immer wieder heftige Widersprüche und Diskussionen auslöste. Am 9. Juli 2007 wurde er als Minister für Gesundheit und Verbraucherschutz in Spanien vereidigt. Nach einer Kabinettsumbildung von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero war seine Vorgängerin Elena Salgado ins Ministerium für Öffentliche Verwaltung gewechselt. In der Vergangenheit hielt Soria unter anderem Vorträge vor dem Europäischen Parlament und veröffentlichte viel beachtete Beiträge in renommierten Fachzeitschriften, darunter mehrfach in "Science". Sein Anliegen: Mehr Spielraum für die Forschung mit Stammzellen. Spaniens neuer Gesundheitsminister ist selbst als Pionier auf die-sem Gebiet bekannt. In Andalusien leitete er das 2006 fertig gestellte Zentrum für Molekularbiologie und Regenerative Medizin (CABIMER), eines der vier in Spanien heute lizenzierten Forschungsprojekte an embryonalen Stammzellen. Der Schwerpunkt seiner Forschung ist dabei der Diabetes und seine Behandlungsmethoden. Ein Teil seiner Ausbildung vollzog er am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen. Sein erklärtes Ziel ist es, Diabetikern die Fähigkeit zur Eigenherstellung von Glucose zurückzugeben. Soria war einer der Vorreiter bei der Gewinnung von Insulin produzierenden Bauchspeicheldrüsen aus den Stammzellen von Mäusen in 2000. Im Jahr darauf gelang ihm eigenen Angaben zufolge ähnliches bei der Arbeit mit Stammzellen von menschlichen Embryonen, die er in den USA erworben hatte. Mit der Regierungsübernahme der PSOE im Jahre 2004 kam auch eine Kehrtwende in der Biopolitik. Exemplarisch hierfür war neben der Eröffnung des von Soria geleiteten andalusischen Zentrums CABIMER vor allem die gegen die Stimmen der PP erfolgte Ver-abschiedung des Gesetzes zur Biomedizinischen Forschung vor einigen Wochen. Dieses erlaubt unter Auflagen erstmals das so genannte "therapeutische" Klonen und treibt die Schaffung von Biobanken voran. Als Reaktion auf dieses Gesetz verlegte Soria seine im Aufbau befindlichen Forschungsarbeiten aus dem singapurischen Exil nach Spanien. Soria hat bis vor kurzem zudem in mehreren europäischen Ländern geforscht und gearbeitet, darunter in Großbritannien, Belgien und Deutschland. Nach seiner Ernennung zum Minister für Gesundheit und Verbraucherschutz erklärte Soria, er hege den Wunsch, dass "Medizin und Forschung in Spanien für die Gesellschaft und die Patienten arbeiten" würden.

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