NEWS: Spanien sagt: Siesta adé

08.08.2012 - welt 

Nicht nur vom Stierkampf haben sich die Spanier weitgehend verabschiedet, jetzt schlachten sie, um im Bild zu bleiben, eine weitere heilige Kuh: die Siesta. Pünktlich um 14 Uhr gehen bisher überall im Land für zwei Stunden die Rollläden runter, kein Geschäft hat auf, keine Apotheke, kein Amt - sehr zum Missfallen von Millionen Urlaubern. Die stehen, während der Spanier sich dem kollektiven Müßiggang hingibt, landesweit vor verschlossenen Türen. Doch damit ist jetzt Schluss: Die Regierung hat beschlossen, die Ladenöffnungszeiten zu verlängern - Geschäfte mit weniger als 300 Quadratmetern dürfen nun täglich zu jeder Zeit öffnen, also auch während der bisher heiligen Siesta. Auch wenn das Motiv ziemlich durchschaubar ist (Urlauber sollen mehr Geld ausgeben), ist die Aktion in jeder Hinsicht zu begrüßen: Touristen müssen sich nun zwischen 14 und 16 Uhr nicht mehr langweilen, Spanien nimmt in der Krise mehr ein (die übrigen Europäer müssen also weniger für das Land blechen), und wenn die Spanier ihre Mittagspause von zwei Stunden auf europäischen Standard herunterschrauben, so ist das mehr als gerecht.

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