NEWS: Oscarpreisträger Javier Bardem für die Sahara

12.10.2011 - ARENA 

Als „eine heisse Kartoffel“ bezeichnete der berühmte spanische Filmschauspieler und Oscarpreisträger Javier Bardem das seit über 40 Jahren ungelöste Problem der Westsahara. Diese ehemals spanische Kolonie wurde durch den „Grünen Marsch“ 1975 von Marokko annektiert und die Menschen, die nicht freiwillig einen marokkanischen Pass entgegennahmen, hausen heute noch in Flüchtlingslagern in der Wüste.
Bardem reiste dieser Tage von Madrid nach New York, um sich in dem Komitee für Dekolonisierung dafür einzusetzen, dass die internationale Gemeinschaft dem Problem der Westsahara endlich tiefgreifende Aufmerksamkeit schenken möge. Es gehe dabei um drei Themenkreise, so Bardem: Überwachung des Respektes der Menschenrechte in den von Marokko besetzten Gebieten, das längst versprochene Referendum, in dem die Bevölkerung sich zwischen Unabhängigkeit und Autonomiestatus innerhalb von Marokko entscheiden könne und ein besonderes Augenmerk auf den „arabischen Frühling“ mit seinen politischen Verwerfungen in den Staaten Nordafrikas.

Der Schauspieler, der von dem Filmregisseur Alvaro Longoria begleitet wurde, mit dem er einen Film über die Westsahara und ihre Menschen zu drehen gedenkt, sparte nicht mit Kritik an Spanien, Frankreich und den USA: sie alle verblieben aus „wirtschaftlichen und strategischen Gründen“ bei dem von Marokko diktierten Status quo. Keine der bisherigen spanischen Regierungen, gleich welcher politischen Couleur, habe in dieser wichtigen Angelegenheit einen Finger gerührt, so als befürchteten sie, sich an dieser „heissen Kartoffel“ zu verbrennen.

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