NEWS: Los Secretos: eine Band auf Abwegen

30.05.2015 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Wer kennt sie nicht, die spanische Band “Los Secretos” aus Madrid, die seit den 80er Jahren im Geschäft ist und seitdem bei Jung und Alt mit ihren Songs die unterschiedlichsten Erinnerungen weckt? Jetzt stellen sich die fünf Musiker um Komponist und Sänger Álvaro Urquijo mit einem ganz neuen Projekt vor: “Algo prestado” (“Etwas Geliehenes”) heisst das neue Album mit zwölf Liedern anderer Interpreten, die den Weg der Band geprägt haben.

“Viele Menschen denken, dass die Lieder von Sinatra, Rocio Jurado oder Julio Iglesias ihre eigenen sind, aber so ist es natürlich nicht. Sie wurden von Menschen mit anderen Namen geschrieben und ihnen ist dieses Album gewidmet”, erklärt Urquijo. Der Weg dahin war lang und von vielen rechtlichen Schwierigkeiten gekennzeichnet. “Wir wollten zeigen, woher wir kommen und welche Songs bei uns Spuren hinterlassen haben. Aber niemals hätten wir gedacht, dass dies so schwierig werden könnte. Obwohl ich bereits seit 35 Jahren in dieser Branche tätig bin. Um eine Version zu machen, muss man den Text übersetzen, diesen zu einem Thema zusammenfassen und an den Uhrheber schicken. Aber klar, zuerst musst du diesen finden… damit er dir dann “Nein” sagt”, fügt Urquito hinzu. Die Band habe sich sicher bis an die 200 Lieder herangetastet, um am Ende ganze 12 aufzunehmen.

Urquijo berichtet weiter über die Vorarbeiten für das neue Werk: “Einige Lieder haben wir direkt ausgeschlossen, da ein “Nein” von den Beatles, den Eagles oder Nash & Young vorbestimmt ist. Bei anderen war es schwierig, den Text zu übersetzen oder die Stimme von Tom Petty ist beispielsweise so hoch, dass seine Songs in meiner Stimmlage hässlich klangen.” Als die “Secretos” bereits die Hälfte des Albums aufgenommen hatten, hatten sie noch für kein Lied die Erlaubnis, es zu benutzen. “Ich war fast wie ein Anwalt tätig, habe selbst an die Verantwortlichen der Musikbranche geschrieben. Ich musste mich vorstellen, erklären, wer wir sind und dass unser Anliegen eine respektvolle Arbeit ist. Das Problem ist, dass die Amerikaner denken, Englisch sei eine so universelle Sprache, dass die Songs nicht übersetzt werden müssen. Sie wollen die wortwörtliche Übersetzung und dann kommen die Schwierigkeiten. Ich musste ihnen erklären, dass ich kein Englisch spreche und dass ich die Lieder aber verstehen muss, damit ich singen kann, was ich fühle”, macht Urquito deutlich. “Es war ein sehr langwieriger Prozess.”

Ein Prozess, der sich gelohnt hat. Urquijo und seine vier Kollegen sind stolz auf das neue Album und sich sicher, dass auch ihre Fans davon begeistert sein werden. Zu Ohrwürmern wie “La calle del olvido”, “Que solo estás”, “A tu lado" oder “Quiero beber hasta perder el control” wird nun sicher der eine oder andere Hit hinzukommen.

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