NEWS: Katalonien ohne Stierkampf?

19.10.2009 - Clementine Kügler  

180 000 Unterschriften hatte eine Volksinitiative gegen die Ausrichtung von Stierkämpfen in Katalonien gesammelt. 50 000 Unterschriften sind nötig, damit ein Volksbegehren vom Regionalparlament angenommen wird und die Parlamentarier darüber entscheiden. Das soll vor Weihnachten geschehen und offensichtlich könnte eine Mehrheit sich für ein Verbot aussprechen.

Zur politischen Entscheidung – schon 2004 hatte der Stadtrat von Barcelona sich gegen den Stierkampf ausgesprochen – kommen inzwischen ernste wirtschaftliche Erwägungen hinzu. Offensichtlich ist das Geschäft schon lange nicht mehr lukrativ und die Betreiber der einzigen, bislang noch funktionierenden Arena, Monumental, können kaum noch ausverkaufte Kämpfe verbuchen.

Das Publikum bleibt weg, weil sicher auch die Wirtschaftskrise andere Prioritäten schafft. Hinzu kommt, dass viele Menschen bewusster geworden sind und sich an dem Spektakel der Tierquälerei nicht beteiligen wollen. Kritiker wenden ein, die Stierkampfkultur mit ihrem Netz von Züchtern, Torero-Dynastien und Aficionados habe sich nie erneuert. Sie wirkt inzwischen wie ein Relikt vergangener Zeiten.

Einer der gefeierten Stierkämpfer, José Tomás, der am 27. September noch einmal für eine fast gefüllte Arena in Barcelona gesorgt hatte, hat 200 000 Euro gespendet an katalanische Organisationen, die sich um in Not geratene oder kranke Menschen kümmern.

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