NEWS: Italiens Solarmarkt bietet große Chancen

31.03.2009 - Barcelona für Deutsche 

Während in Deutschland der Markt für Photovoltaik weitgehend gesättigt ist, steht Italien noch am Anfang. "Hier gibt es durchaus noch viele Chancen für die
Entwicklung von Solarparks, aber auch im Bereich anderer alternativer Energien", sagt Helmut Kantner, Chef des österreichischen Umweltunternehmens Austrian Enviro Technologies.

Noch bis Ende 2010 gilt eine auf 20 Jahre angelegte progressive Förderungsregelung von 45 Cents pro Kilowattstunde. Der bereits in Spanien und Österreich sehr erfolgreiche Technologie-Anbieter will diese noch vor Auslauf für Investoren nutzen. Gemäß Experteneinschätzung wird sich die jährlich installierte Leistung in Italien zwischen 2010 und 2020 mehr als versiebenfachen. Derzeit kommt das Land gerade mal auf eine Kapazität von 300 Megawatt. Zum Vergleich: Spanien besitzt bereits drei Gigawatt.

In Deutschland dagegen ist auf dem Photovoltaik- Markt Flaute angesagt. Die Münchner Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner GmbH (W&P) rechnet damit, dass immer mehr Entwickler und Investoren andere Märkte suchen werden: "Wir gehen davon aus, dass Deutschland mit einem derzeitigen Marktanteil von knapp 50 Prozent am Weltmarkt bis 2020 enorm an Bedeutung verlieren wird", so Johannes Spannagl, Mitglied der Geschäftsleitung bei W&P.

Austrian Enviro Technologies hat das schon vor Jahren vorausgesehen. Neben Spanien und Italien will das Unternehmen deswegen demnächst auch in Osteuropa Solarparks entwickeln. Aber erst einmal steht Italien auf dem Plan. Für einen österreichischen Investor, einen renommierten internationalen Immobilienentwickler, entwickelt Austrian Enviro Technologies bis 2010 mehrere Photovoltaik- Parks mit einer Gesamtleistung von 40 Megawatt. Standort ist Sizilien. Für ein großes spanisches Bauunternehmen werden die Österreicher mindestens eine gleiche Leistung auf der italienischen Insel bereitstellen. Investoren können in diese oder weitere Projekte noch einsteigen.

Die Renditen liegen in Italien aktuell etwa doppelt so hoch wie in Deutschland. Aber auch in anderen Bereichen der Umwelttechnik gibt es noch Geschäftschancen in Italien. Austrian Enviro plant zum Beispiel die energetische Nutzung von Abfällen, wofür sie noch Kontakte zu Müllentsorgungsunternehmen vor Ort suchen. Sie haben eine Technologie zur Verstromung von hochkalorischen Reststoffen mittels thermischer Verwertung. "Da es in Italien, gerade im Süden des Landes, immer wieder Probleme mit der Müllentsorgung gibt, glauben wir, dass das Potential für eine solche konstruktive Nutzung von Abfall sehr groß ist", sagt Kantner.

Bei allen Geschäften in Italien will Austrian Enviro wie bisher in den anderen Märkten Nachhaltigkeit und soziales Bewußtsein beweisen. Zusammen mit einem renommierten italienischen Modedesigner wird Austrian Enviro in Kürze einen exklusiven Solar-Baum auf den Markt bringen, der als Luxusobjekt verkauft werden soll. Ein Teil des Erlöses fließt in ein Schulprojekt in Afrika. Austrian Enviro will damit aber auch zu einem größeren Bewußtsein über erneuerbare Energien beitragen.

Kommentare (0) :

Artikel kommentieren
Artikel-Archiv
  • 08.03.2023 [Kommentare: 0]

    Kurzer Abriss: Die Situation der Frauen in der Arbeitswelt in Spanien

    Frauen während des Franco-Regimes. Die Veränderung der Rolle von Frauen in der spanischen Wirtschaft lässt sich am besten im historischen Kontext betrachten. Während der Franco-Diktatur (1939-1975) wurden Frauen in Spanien auf traditionelle Rollen beschränkt, insbesondere in Bezug auf die Ehe und Mutterschaft. Frauen waren in der Regel.. Artikel weiterlesen

  • 19.09.2018 [Kommentare: 0]

    Die Superreichen in Spanien - in Ziffern

    Die Zahl der Superreichen in Spanien, die ein Vermögen von mehr als 30 Millionen Euro besitzen und Vermögenssteuer zahlen, hat sich in der Zeit zwischen 2006-2016 fast verdreifacht, von 200 auf 579. Das zeigen die letzten Daten des Finanzamts – der Agencia Tributaria. Im letzten Jahr (2016/2017) ist diese Zahl sogar um 5,4% gestiegen, von.. Artikel weiterlesen

  • 15.05.2017 [Kommentare: 0]

    Deutsche Unternehmen in Spanien – Eine Bestandsaufnahme

    Die Deutsche Handelskammer für Spanien (AHK) in Zusammenarbeit mit Germany Trade Invest (GTAI) haben den Bericht „Deutsche Unternehmen in Spanien – eine Bestandsaufnahme” verfasst, der am 19. April 2017 in der AHK Spanien vorgestellt wurde. Dieser Bericht handelt von dem aktuellen Stand der deutschen Unternehmen in Spanien, ihre.. Artikel weiterlesen

  • 05.09.2016 [Kommentare: 1]

    Der Brexit und die spanische Wirtschaft

    Vor einem Monat haben die Briten über die EU-Mitgliedschaft von Großbritannien entschieden. Eine Mehrheit von 51,9 % stimmte letztendlich für den Austritt aus der Europäischen Union, welcher nach europäischem Recht innerhalb von zwei Jahren vollzogen werden muss. Über die möglichen Folgen dieses sogenannten „Brexits“ wird derzeit.. Artikel weiterlesen

  • 26.04.2016 [Kommentare: 0]

    Investieren in Spanien: Vor- und Nachteile der verschiedenen Gesellschaftstypen

    Die spanische Wirtschaft zeigt für 2016 einen positiven Wirtschaftstrend. Es wird wieder investiert, vor allem in Immobilien und Bruttoanlageinvestitionen. Wo am besten investieren in Spanien. Madrid ist ein Zentrum für ausländische Investitionen in Spanien. So hat zum Beispiel Amazon entschieden, sein europäisches Software-.. Artikel weiterlesen

  • 18.04.2016 [Kommentare: 0]

    Smart City und die Zukunft des Tourismus in Barcelona

    Abgeordnete des Rates der Stadt Köln, Partnerstadt von Barcelona, unternahmen letzte Woche auf eigene, private Kosten eine Informationsreise in die Smart City am Mittelmeer. Hierbei kamen einige Dinge zu Tage, die selbst den hier Ansässigen vielleicht noch gar nicht so bekannt sind. Was bedeutet eigentlich Smart City? Sind das die.. Artikel weiterlesen

  • 06.04.2015 [Kommentare: 0]

    NEWS: Wirtschaftliche Freiheit in Spanien 2015

    Der “Index für Wirtschaftliche Freiheit 2015″ gibt für Spanien im Verlgeich zum Vorjahr einen leicht verbesserten Ausblick. Der gemeinsam vom Wall Street Journal und der Heritage Foundation herausgegebene Bericht misst seit 1995 weltweit die ökonomische Freiheit anhand diverser Kriterien wie der Rechtssicherheit, der steuerlichen.. Artikel weiterlesen

  • 26.01.2015 [Kommentare: 0]

    NEWS: Weiter im Wandel - Banken: Schließungen von Filialen und Fusionen

    In keinem anderen Land der Euro-Zone war der Aderlass im Bankenwesen größer als in Spanien. So sind zwischen 2008 und Ende September vergangenen Jahres 12.702 Geschäftsstellen – hauptsächlich bei Sparkassen – verschwunden. Die Zahl der Filialen ging in diesem Zeitraum von 40.565 auf 27.863 Außenstellen zurück. Das entspricht einer Reduzie.. Artikel weiterlesen

  • 12.02.2014 [Kommentare: 0]

    NEWS: Photovoltaik in Spanien: Neue Förderpolitik sieht Kürzung der Solarstrom-Vergütung um bis zu 45 vor

    Die spanische Regierung hat Einzelheiten des neuen Vergütungssystems für Photovoltaik-Anlagen veröffentlicht. Es sieht eine rückwirkende Kürzung um bis zu 45 für Anlagen verschiedener Größe vor.Am heftigsten trifft es Eigentümer großer Photovoltaik-Kraftwerke. Zuvor war die Solarstrom-E.. Artikel weiterlesen

  • 11.02.2014 [Kommentare: 0]

    NEWS: Wirtschaftliche Freiheit 2014

    Der “Index für Wirtschaftliche Freiheit 2014″ gibt für Spanien keinen guten Ausblick. Der gemeinsam vom Wall Street Journal und der Heritage Foundation herausgegebene Bericht misst seit 1995 weltweit die ökonomische Freiheit anhand diverser Kriterien wie der Rechtssicherheit, der steuerlichen Belastung, der Regu.. Artikel weiterlesen