NEWS: Hospital Clínic leitet europäisches Projekt für Organspender

Das Universitätskrankenhaus Hospital Clínic in Barcelona, das sich durch eine ganze Reihe von ehrgeizigen Forschungsreihen und Initiativen auszeichnet, leitet das EU-Projekt, das die Sicherheit von lebenden Organspendern verbessern soll.

Ende November trafen sich die Verantwortlichen aus elf EU-Ländern, um rechtliche und ethische Leitlinien für lebende Spender zu entwickeln. Es gibt in der EU bisher keinen verbindlichen und nur in wenigen Ländern überhaupt einen rechtlichen Rahmen für diese Art von Spenden, die zusätzlich zur Spende von Verstorbenen als Lösung für den wachsenden Bedarf an menschlichen Organen gilt.

Personen, die zu Lebzeiten etwa eine Niere oder einen Teil der Leber spenden wollen, müssen natürlich krankgeschrieben werden, Transplantation gilt aber nicht als Krankheit. Beim Abschluss einer Lebensversicherung oder eines Kredits haben Personen mit nur einer Niere klare Nachteile. Die altruistische Haltung dürfe nicht bestraft werden, sagt Martí Manyalich, Chefkoordinator der Transplante am Clínic.

Spanien ist das solidarischste Land der Welt, was Organspenden und Transplantationen angeht. Einen entsprechend guten Ruf besitzt auch die Nationale Organisation für Transplante (ONT). Mit 33 bis 35 Spendern pro Million Einwohner liegt Spanien vor den USA und verdoppelt den EU-Durchschnitt. In erster Linie handelt es sich um Spenden von Verstorbenen. Die erste Nieren-Transplantation in Spanien wurde übrigens 1965 im Clínic durchgeführt.