NEWS: Herzprobleme lassen sich vermeiden

08.09.2009 - Clementine Kügler 

Der Kardiologen-Kongress, bei dem sich über 25 000 Spezialisten aus ganz Europa in Barcelona einfanden, hat eine Warnung ausgesprochen. Die Hälfte der Todesfälle in Europa wird auf Herzprobleme zurückgeführt und die Tendenz ist steigend. Mehr als vier Millionen Europäer sterben im Jahr an Herzkreislauferkrankungen, darunter 120 000 Spanier. Bei 30 Prozent der Katalanen sind sie die Todesursache.

Dabei ist die Vorbeugung relativ einfach und billig, während die Behandlung von Herzerkrankungen sehr teuer ist und mit 170 Milliarden Euro im Jahr zu großen Belastungen der europäischen Gesundheitsetats führt. Die Kardiologen empfehlen zur Vorbeugung von Herzerkrankungen: nicht zu rauchen, das Cholesterin zu reduzieren, eventuelles Übergewicht zu bekämpfen, mindestens 30 Minuten Bewegung am Tag und Kontrolle des Blutdrucks. Umwelteinflüsse und Veranlagung spielen natürlich auch eine Rolle, doch in vielen Fällen würden diese Tipps zu gesunder Lebensführung schon helfen.

Neben der Privatinitiative sei aber auch der Staat gefordert: Angeblich haben die europäischen Anti-Tabak-Kampagnen die Zahl der Herzinfarkte um 12 Prozent reduzieren können. Rauchen sei ein extrem starker Faktor für das Entstehen von Herzbeschwerden. Und ein neues Problem kommt auf: Das Übergewicht bei Kindern hat in den letzten zehn Jahren um 35 Prozent zugenommen. Bei ihnen seien Probleme vordisponiert, wenn es nicht gelingt, sie durch Erziehung und Aufklärung umzugewöhnen. Viel Sport sei da ein guter Anfang.

Spanien übernimmt im ersten Halbjahr 2010 die EU-Präsidentschaft. Ministerpräsident Zapatero soll dann die auf dem Kongress entwickelten Richtlinien der European Society of Cardiology (ESC) zur Vorbeugung von Herzleiden mit den anderen EU-Partnern verabschieden. In Spanien sind die Erwägungen einer strengeren Anwendung des Nichtrauchergesetzes wieder lauter geworden.

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