NEWS: 15 Jahre Hochseilakt - Eine Zeitschrift lässt sich feiern

21.04.2012 - Ina Laiadhi 

Am 27. März 2012 luden wir zum Anstoßen auf unser Jubiläum ins Goethe-Institut ein. Zahlreiche Gäste sind erschienen, um uns zu gratulieren. Wow, 15 Jahre gibt es Euch schon? Über 90 Ausgaben habt Ihr mittlerweile geschafft? Ein Wunder, dass Euch immer noch etwas Interessantes einfällt, das des Berichtens wert ist. So und ähnlich lauteten die Kommentare der Besucher. Wir freuten uns, Vertreter verschiedener deutscher und deutschsprachiger Institutionen, Sponsoren, Leser und Abonnenten begrüßen zu dürfen. Der Saal, der in unseren Farben gelb-rot geschmückt war, regte zum Networking an. Bei Brezel, Quiche und Co. ergaben sich aufschlussreiche
Gespräche, neue Kontakte wurden geknüpft, und zu einem Gläschen Cava erzählten wir gern unsere Geschichte:

Aller Anfang ist schwer - LaBruja
Sechs Frauen, die gerade erst mit ihren Familien nach Castelldefels gezogen sind, beschließen am monatlichen Frauenstammtisch ein Info-Blatt zu gründen, das ihre Integrationserfahrungen aufgreift. Ute Ellssel, Eveline Habazin, Rosemarie Kaebelmann, Ina Laiadhi, Barbara de Matos Marques und Sibylle Schmidt sind sich einig, dass aller Anfang besonders schwer ist, da man sich nicht mehr auf sein bekanntes soziales Netz verlassen kann, sondern alle Kontakte des täglichen Lebens langsam neu knüpfen muss und meist unter großen Sprachschwierigkeiten.
LaBruja erscheint alle zwei Monate. Zunächst geht es hauptsächlich um den Aufbau eines Netzwerks für Frauen. Der freche Titel „La Bruja“ steht in der Tradition der „Hexen-Renaissance“ im Deutschland der 70er Jahre. Ausflugs- und Restauranttipps, spansiche Traditionen, Babysitter- und Notmutterangebot, ein Rezept und ein Buchtipp, die Pinnwind mit Suche-Biete-Angeboten füllen die Seiten. Besonderes Augenmerk liegt auf den Titelbildern: sie sollen provozieren und Diskussionen anregen. Die Reaktionen sind sehr konträr - entweder großes Lob oder Daumen runter.

Arbeit, Arbeit, Arbeit - LaBruja
Unsere Redaktionssitzungen finden abends ab 21h statt, nach der Arbeit und wenn die Kinder im Bett sind. Die Artikel kommen auf Disketten oder handgeschrieben, so dass sie dann abends noch abgetippt werden. Ein großer Esstisch, Klebestift und Schere sind wichtigste Utensilien. Internet, Scanner und digitale Kameras waren Lichtjahre entfernt. Die ersten Sponsoren sind Brose in Sta. Margarida i Els Monjos und SEAT Martorell. Execo Personalrecruiting und C7, Media Management in Barcelona kommen hinzu. Eine Ärzteliste wird angelegt.
Die Redaktion ist wegen Fluktuation ständigem Wandel unterworfen: Manchmal ist fraglich, ob die nächste Ausgabe überhaupt erscheinen kann. Als Autorinnen, die fest hier leben, wie Sabine Bremer, Anne von Derschau, Barbara Schwarz, Uschi Grosse und Gaby Goetting in die Redaktion eintreten, entwickelt sich die Zeitschrift schnell weiter. LeserInnen schreiben und schicken uns zahlreiche Artikel mit eigenen Erfahrungen.
Das Internetzeitalter hat uns erreicht. Das Bruja-Team konzipiert mit Sascha Siebenmorgen seine erste Web-Seite als Archiv, nach Rubriken strukturiert, um die zusammengetragenen Informationen einem breiteren Publikum zukommen zu lassen.

Vereint ans Werk - Kulturales
Seit 2004 wird unsere Zeitschrift vom nicht gewinnorientierten Verein Kulturales getragen. Man trifft auf uns bei Konzerten, Führungen, Lesungen, Ausstellungen und örtlichen Veranstaltungen jedweder Art. Wir sind da und informieren uns, damit wir Informationen aus erster Hand an unsere Leser weitergeben können.
Networking wird von Anfang an groß geschrieben. In Gemeinden rund um Barcelona sind Treffpunkte eingerichtet, auf denen Neuankömmlinge mit Tipps und Erfahrungen unterstützt werden.
Die Doppelausgabe zum 10-jährigen Jubiläum 2007 zeigt das breite Spektrum der deutschsprachige Gemeinde und Institutionen in und um Barcelona.

Tapetenwechsel - Der TaschenSpiegel

2011 verpassen wir der Zeitschrift ein Facelifting, weißer Grund und außen bunt. Wir sind nicht mehr nur ein Blättchen, davon zeugt auch der neue Name TaschenSpiegel. In der neu gestalteten Webseite spiegeln wir, was um uns herum passiert, wo man sich begegnen kann und wer aktiv ist: in Katalonien, in Sachen Kultur, im modernen Leben, in Barcelona, nicht nur für Frauen. Das alles tun wir auf unsere Art, indem wir widergeben, was wir in unserer geografischen oder gesellschaftlichen Umgebung sehen und wahrnehmen. Integration und Verständigung zwischen den Kulturen in Europa sind uns äußerst wichtig. Noch immer gibt es vieles aus Katalonien zu berichten. Der Stoff, über den wir informieren, geht nicht aus. Der Stoff, auf dem wir informieren, ist allerdings ein anderer: Ökologisch wertvolles, weil recyceltes Papier. Und wer voll und ganz auf die Umwelt setzt, kann die Zeitschrift als PDF abonnieren. Wichtig ist und bleibt für uns der Inhalt. Wer Lust zum Schreiben hat, kann sich auf jeden Fall bei uns melden.

Die Kerzen auf unserem Geburtstagskuchen haben wir ausgeblasen, der Geburtstagsstrauß ist an die Gäste verteilt, jetzt krempeln wir wieder die Ärmel hoch. Es gilt schließlich eine Deadline einzuhalten.

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