HINTERGRUND: Hospital Cerdanya

31.05.2010 - Clementine Kügler 

Die Gegend La Cerdanya, in den Pyrenäen, gilt als breitestes von Bergen umgebenes Tal Europas und gehört zu Frankreich und auf spanischer Seite zu den katalanischen Provinzen Girona und Lleida. Für Sportler (Ski und Höhentraining), Naturliebhaber (Naturschutzparks, Seen, Wälder) sowie Patienten mit Lungenproblemen ist die Gegend sehr geeignet.

Als im harten Winter 2000 wegen starker Schneefälle das Krankenhaus der Hauptstadt Puigcerdá (Girona) auch besonders von französischen Patienten aufgesucht wurde, entstand der Plan für ein gemeinsames spanisch-französisches Hospital mit 70 Betten. Das nächste Krankenhaus auf französischer Seite befindet sich im hundert Kilometer entfernten Perpignan. Mit 17 spanischen Dörfern, 36 französischen, einem Dutzend Ski-Ressorts und vielen Touristen beträgt der Einzugsbereich etwa 30 000 Personen.

2005 wurde das Abkommen unterzeichnet und zwar zwischen dem französischen Gesundheitsminister und der katalanischen Gesundheitsministerin. Der vom Europäischen Parlament geschaffene Europäische Verbund für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ bzw. AECT) schafft den rechtlichen Rahmen für eine solche transnationale und interregionale Vereinbarung (in diesem Fall zwischen dem französischen Staat und einer spanischen Autonomen Region), wobei die Staaten zustimmen müssen und Spanien das auch tat.

Die Kosten von 31 Millionen Euro für den Bau und acht Millionen für die Ausstattung trägt zu 60 Prozent Spanien, Frankreich zu 40 Prozent. 60 Prozent der Finanzierung – bei einer geplanten Bauzeit von 30 Monaten – sind durch eine Subvention aus dem europäischen Strukturfond (FEDER) gedeckt. Im Februar 2009 wurde mit dem Bau begonnen.

Vereinbarungen und Schriftverkehr finden dreisprachig auf Französisch, Spanisch und Katalanisch statt. Noch müssen Wege gefunden werden, um die unterschiedlichen Gesundheitssysteme Spaniens und Frankreichs in Einklang zu bringen. Ein Tarifsystem wird erarbeitet, das den Unterschieden gerecht werden soll.

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