HINTERGRUND: Auszahlungsstopp bei Fonds

25.02.2009 - Deike Werner 

Einfrieren nennt man es. Ein Wort, das für Fondsinhaber weltweit gesehen wenig Gutes bedeuten kann. Der größte offene Immobilienfonds Spaniens hält die mächtige Banco Santander, die Einlagen belaufen sich auf 3,3 Milliarden Euro. Offene Immobilienfonds kaufen zu 90 Prozent Gewerbeimmobilien (Bürohäuser, Einzelhandelsimmobilien etc.) und versuchen, durch Mieterträge und Wertsteigerungen der Objekte Erträge zu erreichen. Die Absicht hierbei ist, eine tägliche Verfügung der Anteile und/oder Gewinn zu gewährleisten, der zeitnah ausgeschüttet wird. Gerade vielen Rentnern schien diese Form des Investments lukrativ, denn somit hatten sie bisher zur eventuellen spärlichen Rente eine gute finanzielle Nebeneinnahme.

Wenn man derzeit seine Anteile wieder erlangen möchte, ist ein starker Verlust in Kauf zu nehmen. Andererseits weiß man in der Branche nicht, wie beispielsweise Immobilien in zwei Jahren zu bewerten sind. Würde man alle Anleger jetzt bedienen, würden sie theoretisch die ganze Fondsbranche platt machen und in die Insolvenz treiben und somit ihre Anteile selbst vernichten.

Das Einfrieren der Auszahlungen betrifft derzeit 43 000 Anleger in Spanien für diesen Fonds. Nahezu 80 Prozent (2,6 Milliarden) sollen alle Anleger zurückgefordert haben. Banco Santander sah sich gezwungen, bei der Börsenaufsicht ein Auszahlungsstopp von zwei Jahren zu beantragen. Fondsmanager sprechen hierbei von dem Panikeffekt, der sich theoretisch – und davon ist auch in diesem Fall auszugehen – auf alle spanischen Immobilienfonds übertragen würde. In Deutschland sind derzeit viele Fonds von dieser Einfriermaßnahme betroffen. Auch für spanische Anleger wird es wohl bedeuten, dass sie zwei Jahre abwarten müssen und dann erst an ihr Geld kommen.

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