Der letzte Kampf der Cristina Sánchez

29.06.2016 - Meike von Lojewski / Madrid und Barcelona für Deutsche 

Cristina Sánchez kehrt zurück! Die spanische Stierkämpferin, die im Mai 1998 in Madrid als erste Frau der Welt in den Rang einer Matadorin erhoben wurde, darauf eine glücklose Zeit erlebte und bereits ein Jahr später das Ende ihrer Karriere verkündete. Doch nun ist sie wieder da - zu Gast in der Arena von Cuenca. Allerdings nur für ein einziges Mal!

 

Die Tochter eines spanischen “Banderilleros” setzt sich schon als Kind in den Kopf, eine “Torera” zu werden. In der berühmten Stierkampfschule von Madrid erlernt sie den Umgang mit der “muleta”. Als Zwanzigjährige nimmt sie es mit ausgewachsenen Stieren auf, zweimal ramme ihr ein Stier ein Horn in den Leib. Doch die heute 44jährige gibt nicht auf und schafft es als erste Frau, zur “confirmación” in der Arena von Madrid zugelassen und damit offiziell als “Matadora” anerkannt zu werden.

 

Doch das Glück ist ihr nicht gewogen. Wegen ihrer kleinen und zierlichen Figur fällt es Cristina Sánchez nicht leicht, die zehnmal so schweren Tiere mit einem einzigen Degenstoß zu töten. "Frauen sind geboren, um Leben zu schenken", versucht ihr langjähriger Manager Simón Casas diesen Makel seines Schützlings zu entschuldigen. Sie wird belächelt, in der Fachpresse immer schlechter bewertet und fasst in der männerdominierten Welt einfach keinen Fuss. Der Rücktritt Ende der 90er Jahre ist die Folge. "Ich gehe, weil meine männlichen Kollegen nicht mit mir auftreten wollen”, klagte sie damals an.

 

Weshalb also nun die Rückkehr? Zusammen mit ihren Kollegen Enrique Ponce y Julián López alias “El Juli” kämpft Cristina Sánchez am 20. August gegen die Stiere. Es ist für einen guten Zweck.  Das Eintrittsgeld geht an die Stiftung eines regionalen Arztes, der sich verstärkt der Erforschung von Kinderkrebs widmet. Durch die Teilnahme der Stars hoffen die Veranstalter auf gute Einnahmen.

 

Ihre beiden Söhne haben sie zu diesem Schritt überredet, erklärt Cristina Sánchez. “Meine Familie hat mich gefragt: `Welche Notwendigkeit besteht, dies jetzt zu tun?´ Und genau aus diesem Grund tue ich es. Es besteht überhaupt keine Notwendigkeit - ausser der, zu helfen.”

 
Bild: Youtube

Kommentare (1) :

Kommentar von Julia am 29.06.2016

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