Chambao: Nuevo Ciclo

31.01.2017 - Meike von Lojewski / Barcelona für Deutsche 

Chambao revolutionierte vor mehr als zehn Jahren die Musikwelt mit ihrem “Flamenco Chill” und nun hat sie sich mit “Nuevo Ciclo” noch einmal neu erfunden. “Nuevo Ciclo” ist das neueste Werk der andalusischen Musikgruppe und zeigt sie mit einem ganz anderen Stil. Bei ihrem Konzert am 3. Februar im “Palau de la Música Catalana” in Barcelona erwarten das Publikum daher sicher eine interessante Mischung aus alten Hits und neuen Tönen.

 

Doch von Anfang an: Entdeckt durch den holländischen Musiker Henrik Takkenberg, veröffentlichte Chambao als ein Trio von Musikern aus Málaga - María „Lamari“ del Mar Rodriguez, Eduardo Casañ und Dani - 2001 ihr erstes Album: “Flamenco Chill”. Ausserdem war die Band dank Takkenberg auf zahlreichen der erfolgreichen “Café del Mar“-Veröffentlichungen zu hören. Die Art der Gruppe, dem traditionellen Flamenco, den Sevillanas, den Bulerias und Rumbas ein neues Kleid zu verleihen, schlug direkt ein und katapultierte sie unter die meist gehörten Bands in Spanien.

 

Das Lied “Ahí estás tú" wurde in einer Werbung für Andalusien namens “Andalucía te quiere” verwendet und machte Champao auch über die spanischen Grenzen hinweg bekannt. “Papeles mojados” wiederum thematisiert die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer, bei der viele afrikanische Immigranten zu Tode kommen. Wegen ihrer Empathiefähigkeit und ihres Appells gegen Rassismus wurde die Band daher für dieses Lied mehrfach ausgezeichnet.

 

Während bei den ersten veröffentlichten Aufnahmen aus „Flamenco Chill“ der Gesang im Hintergrund der Instrumentalmusik agiert, kehrt sich das bei den nachfolgenden Produktionen um. Lamari mit ihrem kräftigen und gleichzeitig mädchenhaften, in jedem Fall aber markanten Gesang, macht den Kopf der Gruppe aus und ist das Markenzeichen der Band. Die Leichtigkeit und Unbeschwertheit der Musik ist aber nach wie vor geblieben.

 

Im vergangenen Jahr kam nun das 10. Studioalbum von Chambao auf den Markt: “Nuevo Ciclo”. Es ist das Album, das am wenigsten nach Chambao klingt, denn zum ersten Mal vernachlässigt die Band das Flamencoelement und wagt sich mit neuen Rhythmen auf ein völlig ungewohntes Terrain. “In den 15 Jahren, die ich in der Musikwelt gearbeitet habe, habe ich gelernt, dass ich ehrlich mit dem sein muss, was ich mache - wenn es gefällt, gut, wenn nicht, dann eben nicht”, erklärt Lamari den Grund dafür, auch etwas Neues probieren zu wollen. Chambao-Fans gefällt es sicherlich und so sollte keiner am 3. Februar im “Palau de la Música Catalina” fehlen.

 

Bild: Chambao

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